Happy Birthday – Drug (*1985)

Einer der ganz Großen feiert dieser Tage seinen 31. Geburtstag: Drug (Prizrak / Karinka). Der silberweiße Hengst war der erste und einzige, dem es gelang, ganz oben sowohl im Rennsport, als auch auf Schauen Erfolge zu feiern und verkörpert damit das Ideal des arabischen Pferdes: Vielseitigkeit, Leistungsfähigkeit und Schönheit!

Happy Birthday Drug (Prizrak / Karinka)Photo: Wrsan Stables Archive

Happy Birthday Drug (Prizrak / Karinka)Photo: Wrsan Stables Archive

Geboren im russischen Staatsgestüt Tersk, gewann er als Dreijähriger das Russische Derby, bevor ein Gastspiel in Holland gab, wo er 1990 und 1991 zum “europäischen Rennpferd” gekürt wurde und den Coupe d’Europe in Evry sowie den Al Nahyan International Cup in Kempten Park gewann. Das allein aber würde ihn nicht zu dem machen, was er ist – eine Legende. Das Legendäre an seinem Erfolg ist, dass er zur gleichen Zeit, nämlich 1990, auch das Europa-Championat in Lier, Belgien, gewann. Das war zwar nur möglich, weil beides, der Rennsport sowie die Schauszene damals noch nicht so hochspezialisiert waren, wie heute, aber das soll den Erfolg nicht schmälern. Im Gegenteil, es sollte uns eher zum Nachdenken anregen.

Drug auf der Rennbahn von Pjatigorsk

Drug auf der Rennbahn von Pjatigorsk

Auch unter seinen Kindern findet man Vertreter in den verschiedensten Sparten: Allen bekannt ist das Dressurtalent Period (a.d. Progulka v. Gwizd), fünffacher Europa-Meister in der Dressur. Unter den Distanzpferden sind zu nennen Voila Kossack (a.d. Vengria v. Menes), die unter ihrer Reiterin Heike Blümel zahlreiche internationale Ritte bis 160 km lief. Zahlreiche Rennpferde sind zu nennen, allen voran sein Nachfolger im Gestüt Tersk, Madiar (a.d. Martinika v. Aswan), der im Alter von 2 bis 7jährig auf der Rennbahn lief, mit Sieg im Grand Prix für Zweijährige, sowie Gewinner der “Triple Crown” d.h. Siege im Derby, “Grand Summer” Stakes and “Budenny” Stakes. Ebenfalls zu den Rennpferden gehört Navodchik (a.d. Nutria v. Topol), der drei Saisons lief mit 23 Rennen und drei Siegen, bevor er nach Deutschland an Barbara Schwarz verkauft wurde. In Tersk zeichnen sich zwei Drug-Töchter sowohl durch herausragende Rennleistung als auch Zuchtleistung aus: Nakhodka und Madeira – beides sind Säulen des Tersker Zuchtprogramms. Nakhodkas (a.d. Nasechka v. Kumir) Söhne Nonius und Nash zählen zu den besten Rennpferden, die das Gestüt hervorgebracht hat, und Madeira (a.d. Martinika v. Aswan), eine Vollschwester zu Madiar, macht sich über ihre Töchter einen Namen. Die Liste ließe sich noch beliebig verlängern.


Zehn Jahre später, im Jahr 2000, wurde Drug dann in den Mittleren Osten verkauft und fand einen neuen Wirkungskreis in den Royal Stables von Sheikh Zayed. Es wurde ruhig um ihn, züchterisch war er zwar noch im Einsatz, aber nicht in dem Maße, wie in Europa. Aber er hatte es gut getroffen, immer umsorgt und geliebt, immer der Star im Gestüt. Noch einmal mußte er den Stall wechseln, als Sh. Zayed starb wurde Drug von dessen Sohn H.H.Sheikh Khalifa bin Zayed, Al Asayl Stud, übernommen, wo er jetzt seinen Altersruhesitz hat. Wünschen wir ihm noch viele Jahre – er hat es sich verdient!