Über die Regenbogenbrücke – Padrons Psyche

Der große Padrons Psyche ist nicht mehr. Er starb am 9. September im Alter von 29 Jahren im Schoukens Training Zentrum in Belgien.
Padrons Psyche (c) Betty Finke-600pxDer Russisch/Crabbet gezogene Padrons Psyche wurde am 28. Mai 1988 in den USA geboren. Gezogen vom McPherson Family Trust, geht er auf das Zuchtprogramm von Bob Stratmore,Make-Believe Farm, zurück, der auch seinen Vater Padron aus Holland importierte.
Padrons Psyche selbst war ein erfolgreiches Schaupferd. 1991 wurde er als Dreijähriger US Reserve National Champion und gewann auch einige Regionals. Seine Nachkommen übertrafen jedoch alle Erwartungen. Das lag sicher auch daran, dass Padrons Psyche gut zu Stuten aller Linien passte, und seine Nachkommen stempelte.
Mit der rein ägyptischen AK Zabiya (Naibn Moniet / Bint Bint Mona) brachte er beispielsweise als junger Vererber die 1993 geborene Psyches Amber Gem, die eine der ersten Stuten mit extremen Dish war, und viele Züchter inspirierte. Amber Gem wurde 1995 Junior World Champion und 1997 Senior World Champion. Aus der Verbindung mit der rein spanischen A Fancy Miracle entstammte 1995 sein erfolgreichster Sohn Magnum Psyche. Aus gemischten amerikanischen Linien und oft aus Bey Shah-Töchtern gab es ebenfalls hocherfolgreichen Nachwuchs, beispielsweise Psytadel (a. d. Bint Bey Shah) und Enzo (a. d. RD Bint Shahmpane), um nur zwei der Bekanntesten zu nennen. Aus rein russischen Stuten stammen Psyches Ambassador und Psynergy, letzterer hat sich in England einen Namen als Vererber sowohl von Schau- als auch Reitpferden machte.
An der Enkel-Generation von Padrons Psyche kommt man in der Showzucht ebenfalls nicht vorbei, und mittlerweile kann man schon von einer “Padrons Psyche-Dynastie” reden, die immer ganz vorne bei den großen Schauen dieser Welt mitmischt. So hat WH Justice die Szene revolutioniert, und die beiden 7-jährigen EKS Alihandro und SMA Magic One sind aus der Schaupferdezucht jetzt schon nicht mehr wegzudenken.
Padrons Psyche hinterlässt auch unzählige Töchter, die als Zuchtstuten begehrt sind.
2009 kam Padrons Psyche in den Besitz von Paul Gheysens, der in Belgien gerade sein Gestüt Knocke Arabians gegründet hatte. Er wurde bei Jadem Arabians aufgestellt und zog zahllose begeisterte Besucher an. Leider war ihm eine zweite Zuchtkarriere in Europa nicht vergönnt – kurz nach seiner Ankunft erlitt Psyche eine schwere Kolik, die operiert werden musste. Glücklicherweise hat er sich davon ausgezeichnet erholt, ging dann aber in Ruhestand. Die letzten sechs Jahren seines Lebens verbrachte er im Schoukens Training Centre. Dort führte er ein glückliches Leben in der Gesellschaft von zwei Shetlandponys.
Padrons Psyche hat sich mit seinem Auftreten, seinem ernormen Trab und auch mit seiner gern vererbten bunte Farbe die Herzen zahlloser Araberfans erobert. Mit 29 war er noch immer fit und liebte es, sich Besuchern zu zeigen und sich bewundern zu lassen.
Padrons Psyches Einfluss auf die Vollblutaraberzucht ist mit über 1.300 Fohlen enorm. Er hat sich ein Denkmal gesetzt und wird in seinen zahlreichen Nachkommen weiterleben.
Alexandra Dietl