Auf Inspektions-Tour in den USA

Das Leistungs-Shagya-Araber Registry (PShR) hielt seine jährliche Stutbuchaufnahme Anfang Oktober auf der Stafford Farm in Pleasant Plains, Illionois ab. Insgesamt wurden sieben Pferde, Stuten und Wallache, aufgenommen. Die Inspektion beinhaltete eine tierärztliche Untersuchung, eine Gebäudebeurteilung, Freispringen, einen Rittigkeitstest und einen Wesenstest.
Die Farm liegt nahe Springfield, die Hauptstadt von Illionois. Springflied ist eine bekannte geschichtsträchte Stadt in den USA, und ist als die Heimatstadt von Abraham Lincoln bekannt. Da das Programm nicht allzu eng getaktet war, hatten wir noch die Gelegenheit, das sehr informative Abraham Lincoln Museum zu besuchen.

Gründliche Untersuchung

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Für die tierärztliche Untersuchung wurden alle Pferde aufgestellt und von Dr. Scott Austin von der Universität von Illinois gründlich untersucht. Die meisten Test waren am Samstag, davon die Gebäudebeurteilung am Vormittag, der Rittigkeitstest und das Freispringen am Nachmittag. Die Fremdreiter waren Martha Rattner, “2015 Horseperson of the Year in the US”. Die Zuchtrichter waren Marie Johnson, “R” Richter der USDF und Judit Erzsébet Kovács, die Stutbuchführerin des ungarischen Araberzucht-Verbandes (MALE).
Die Pferde waren alle gut auf die Prüfungen vorbereitet. Sie waren sehr aufmerksam gegenüber ihren Vorführern und machten alle einen guten Job während des Vorführens. Es war augenfällig, dass die meisten auf Distanzritten geritten werden, aber sie zeigten sich auch sehr fleißig beim Freispringen und in der Rittigkeitsprüfung. Die Prüfungen wurden mehrheitlich mit der Note “gut” abgeschlossen, und alle Pferde bestanden die Prüfungen.

Weiterbildung ist gefragt

Als ein Teil der Weiterbildung in Bezug auf die Rasse, hat die PShR auch einen Richterkurs parallel zur Stutbuchaufnahme, an der drei enthusiastische Richteraspiranten teilnahmen: Lucy Stafford, Sherry Aune und Alex Uspenski. Vor der Inspektion wurde jedem Teilnehmer ein umfangreiches Broschüre ausgehändigt, damit diese sich mit den Prozeduren und Bewertungsrichtlinien vertraut machen konnten.
Am nächsten Tag war der Wesenstest an der Reihe. Die PShR hatte diesen Prüfungsteil bereits in das Programm der vorangegangenen Inspektionen nach den Richtlinien der ISG aufgenommen. Demgemäß gab es einen schönen Hindernisparcours, der aus eine Palette bestand, einer Kordel, einigen Regenschirmen, einer Trommel, einige Kontakthindernisse und sogar ein Wasserpfütze (die aber optional war). Die Pferde überwanden den Parcours meist ruhig, mit Vertrauen zu ihren Vorführern. Das gesamte Wochenende, war genügend Zeit für lehrreiche Diskussionen und Fragen von den Teilnehmern. Die Richteraspiranten waren sehr begeistert von der Möglichkeit von den erfahrenen Richtern zu lernen.

Sportergebnisse

Shagya-Araber-Wallach SA Te Jat

Shagya-Araber-Wallach SA Te Jat


Shagya-Araber sind ja als elegante Reitpferde bekannt, mit Ausdauer und guter Rittigkeit. In den USA beweisen sie dieses über ihre Sportergebnisse: Die Shagya-Sportpferdestute Lily Creek Rhythm erhielt den Sonderpreis für ihre Lebensleistung von 1600 Meilen (2575 km) an Distanzritten. Besitzer und Reiter dieser Spitzenleistungsstute ist Sherry Aune. Die PShR erkennt Shagya-Sportpferde (mit mindestens 25% Shagya-Araber-Blut) an, um die Leute über die Vorteile des Shagya-Arabers zu informieren und die Rasse zu fördern.
Auch der Shagya-Araber-Wallach SA Te Jat wurde für seine außergewöhnliche Sportleistung wurde geehrt. Dieses Pferd ist im Besitz von Chris und Marty Power, und hat bereits mehr als 3000 Meilen (4830 km) an Distanzritten bewältigt.
Shagya-Sportpferdestute Lily Creek Rhythm

Shagya-Sportpferdestute Lily Creek Rhythm


Das Beste bei diesen Leistungen war, daß beide Pferde in guter körperlicher Verfassung waren und ein gutes Temperament besitzen. Für mich ist das ein Zeichen von Artgerechter Pferdehaltung und -Nutzung, was den Mitgliedern der PShR sehr wichtig ist. Leistungsprüfungen sind ein ausdrückliches Ziel der PShR – dadurch haben die Pferde die Möglichkeit, ihr genetisches Potential, auch bei den Wallachen und Sportpferde-Kreuzungen unter Beweis zu stellen.
Nach dem Mittagessen machten sich die Teilnehmer mit ihren Pferden auf den Heimweg, denn sie waren für diese Inspektion von weit her angereist, einige mußten sechs Stunden fahren. Es war eine sorgfältig vorbereitete, und ausgezeichnet organisierte Stutbuchaufnahme, bei der alle Team-Mitglieder der PShR ihr Bestes gaben. Ich hatte den Eindruck, daß der Shagya-Araber und die Shagya-Sportpferde in den USA eine guten und verdienten Ruf genießen.
Judit Erzsébet Kovács