Schweizer Distanz-Meisterschaft

Am 7.August 2016 war es wieder so weit, es galt den Schweizer Meister der Distanzreiter zu ermitteln. In diesem Jahr fand der Anlass zum ersten Mal im Berner Seeland, genauer auf der Anlage von Niklaus Schurtenberger statt. Insgesamt gingen 11 Reiterpaare auf die 123 km lange Strecke.
Die letzten Jahre war es stets eine Frau, die sich Schweizer Meisterin nennen durfte, doch in diesem Jahr setzte sich ein Mann durch: Auf der letzten Schleife gelang es Alois Irniger sich auf seinem 9jährigen Shagya-Araber Schedir (Sharif / Juma v. Saphir I) gegen seine weiblichen Konkurrentinnen durchzusetzen. Das Feld wurde lange Zeit von Lea Rohner auf der Vollblutaraberstute Rubina X angeführt, dicht gefolgt von Schedir unter Alois Irniger. Dann aber fehlte auf dem Zeit-Zettel vom letzten Vet-Check die Unterschrift des zuständigen Veterinärs – bis diese beigebracht wurde, vergingen wertvolle Minuten für Rubina, so dass auf der letzten Schlaufe die Reihenfolge wechselte und Alois und Schedir als erstes Paar die Ziellinie nach einer Reitzeit von 8 Std. 21 min. 52 sec. und 14,7 km/h überritten. Nach dem abschliessenden Tierarztcheck stand fest, sie hatten es geschafft! Der zweite Rang ging an Lea Rohner auf Rubina X (Shaolin / Vesuvia v. Napoli), eine 15jährige VA-Rappstute, die knapp 2 Minuten länger brauchten und den dritten Rang belegte Anita Herzig auf Lady Muneerah, eine 11jährige Anglo-Araber-Stute, die ca. 45 Minuten später die Ziellinie erreichten.

Neuer Schweizer Meister im Distanzsport: Alois Irniger mit dem Shagya-Araber-Wallach Schedir Foto: Y. Wernig

Neuer Schweizer Meister im Distanzsport: Alois Irniger mit dem Shagya-Araber-Wallach Schedir
Foto: Y. Wernig


Die Rappstute Rubina X unter Lea Rohner und die zu dem Zeitpunkt noch in der Wertung laufende Trix Hossmann mit Loustic de Bigorre.

Die Rappstute Rubina X unter Lea Rohner und die zu dem Zeitpunkt noch in der Wertung laufende Trix Hossmann mit Loustic de Bigorre
Foto: Y. Wernig

Schedir wird nicht nur von Alois Irniger geritten, der Shagya-Araber-Wallach stammt auch aus der familieneigenen Zucht. Es war dies ihr bislang größter Erfolg, aber sie sind keine Neulinge im Distanzsport sondern sind in dieser Zusammensetzung schon seit 2012 dabei, Die beiden hatten auch 2013 bei der Schweizer Meisterschaft in Eiken teilgenommen und hatten beim CEN* in Diesldorf letztes Jahr einen zweiten Rang erreicht.
Auch die Vollblutaraber-Stute Rubina X ist ein alter Hase. Sie holte sich bereits im Vorjahr die Silbermedaille an der Schweizer Meisterschaft, damals mit Mutter Annina Rohner im Sattel. Außerdem hat sie mit Lea breits dreimal Bronze bei den Junioren-Schweizermeisterschaften geholt!
Die 123 km lange Strecke war schön aber auch technisch anspruchsvoll. Insbesondere der letzte Loop über 25 km mußte teilweise im Schritt geritten werden, und beinhaltete einen schwierigen Abstieg über Wurzeln, was so manchem Paar zum Verhängnis wurde: 5 von 12 Reiterpaaren schieden aus, zwei davon durch Unfall, eines wegen Lahmheit.
Alois und Shedir waren jedoch nicht das einzige Paar aus dem Lager der Shagya-Araberreiter. Veronika Münger erreichte mit ihrer Stute Noblesse du Cavallon (Tiberio / Nabeehah) ebenfalls über 123km den 6. Rang. Gemessen an der geringen Anzahl von Shagya-Arabern in der Schweiz ist das ein tolles Ergebnis!
Yvonne Wernig / -gw-