Vielseitiges Angebot für vielseitige Pferde

Jede Schau steht und fällt mit dem Richtergremium. Die diesjährigen Richter, Katrin Grosch und Walter Kampmann, legten ihr Hauptaugenmerk auf Reiteigenschaften, Durchlässigkeit, viel Untertritt und einen guten Schritt. Die Noten waren dadurch niedriger als in den Vorjahren, was beim Publikum mitunter für leichte Verwirrung sorgte. Insgesamt betrachtet war die Bewertung unter diesen Gesichtspunkten jedoch durchgängig.
Exterieurbeurteilung
Bei den Fohlen gewann der sehr harmonische Emerald J Sohn TM Paladin (a.d. Palaestra). Er begeisterte durch seine taktreinen Bewegungen mit schwingendem Rücken, sowie durch sein sehr schönes Gesicht mit großen Augen. Zweiter wurde der schwarze, halb polnisch gezogene typvolle HAG-Lheesar (BS Black Lover / SW Nabila bint Sheitan), ebenfalls mit guten Grundgangarten und sehr guter Halsung ausgestattet. Z./B. Franz Hagmair. Dritte wurde die charmante, langlinige Briva Adjuvense (K.I.M. My Destiny / P.N.E. Befana) Z/B: Adjuvense Arabians.
Bei den Jungstuten gab es mit T.M. La Joya (Desant / T.M. Laguna) nur eine Starterin. Sie begeisterte durch ihren Typ, ihren harmonischen Körperbau und ihre hervorragenden Gänge. Züchter Ta Merij Arabians/AT, Besitzer: Rainbow Arabians.
Juniorensieger der Hengste wurde der typvolle rein polnische Emfatyk-Sohn T.M. Watson (a.d. Walijka). Z./B. Ta Merij Arabians. Momentan sehr im Wachstum stehend, holte er sich mit zweimal 8 den Spezialpreis für das beste Fundament der Schau. Interessant ist, dass nur T.M. Werona, seine Halbschwester mütterlicherseits, ebenfalls eine 8 für Fundament erhielt. Silberchampion wurde der harmonische und ausdrucksstarke dunkelbraune Dashan Adjuvense (Mamoun / Damahi ), der väterlicherseits aus altdeutschen Linien stammt. Z./B. Adjuvense Arabians. Bronze ging an den ägyptisch/russisch gezogenen Callisto von Hohenholz (Mouhannas Masree / Chaydana), der die Richter auch durch seinen sehr guten Schritt überzeugte. Z.: Hohenholz Araber, B.: Anja Gümpelein.
Gold-Championesse bei den Seniorenstuten wurde die großrahmige, hauptsächlich russisch gezogene Psyche Sahira (Padrons Psyche / Tunja). Z.: Franz Dormayr, B.: Christine Steindler. Die bunte Fuchsstute bestach zudem durch viel Typ und einen sehr schönen Kopf. Silber ging an die dunkelbraune, überwiegend polnisch gezogene KIM Grazija (KIM My Destiny / Gondoliera). Z: KIM Arabians, B.: Adjuvense Arabians. Bronze holte sich M.M. Samantha (CH el Brillo / Sarah el Bey). Z. Mario Matt Arabians, B: Andrea Bernsteiner. Beide Stuten sind typvoll und mit einem schwungvollen Trab ausgestattet.
Gold-Champion der Seniorenhengste wurde verdientermaßen der im Leistungspferdetyp stehende, und dabei ausdrucksstarke braune Mefisto (Marwan I / Isy). Z. Jean Marsot, B.: Astrid Seeger. Er zeigte herausragenden Trab, der Richter wie Publikum gleichermaßen begeisterte. Sein Mix aus hauptsächlich französischem und spanischem Blut mit Weil/Marbacher Mutterlinie (Murana I) ist eher ungewöhnlich, und dabei hocherfolgreich: Der Anpaarung entstammen drei Vollbrüder, die alle sehr gute Ergebnisse auf der Rennbahn erzielten. Mefisto selbst gewann zudem einen Monat zuvor den 90 km-Ritt in Marbach. Silber-Champion der Hengste wurde der schwarzbraune sehr typvolle, rein russische GF Maschuk (Gips / Mirvana), der seine sehr guten Gänge zeigte. Schön zu sehen, dass sich GF Maschuk über die Jahre so gut entwickelt hat.
Die Wallachklasse wurde von GF Maschuks Sohn Venathan (a.d. Ventana) gewonnen, der seinem Vater im Typ und Erscheinungsbild sehr ähnlich ist. Im Trab konnte er seine russischen Vorfahren nicht verleugnen. Z./B.: Anna Wilflingseder. Silber Champion wurde Naphis ibn Justice (WH Justice / DA Naruschka). Ebenfalls sehr typvoll und mit ausgezeichneten Gängen, genau wie der Bronze-Champion CA Sayyad (Europe Al Khidar / Saiyana I).
Z: Chiemsee Arabians, B: Monika Berschl, dem man seine Weil/Marbacher Mutter stark ansieht. Insgesamt eine sehr starke Klasse.
Liberty – Frei wie der Wind
Die Liberty der Stuten gewann die bewegungsstarke Silber-Senioren-Championesse KIM Grazija vor der polnisch/russisch gezogenen T.M. Werona (T.M. Aikor / Walijka), Z.: Ta Merij, B: Sonja Wirth, und der hauptsächlich ägyptisch gezogenen Omirah (Aladdin al Khalifa / Orela), Z.: Ing. Edmund Goebel, B.: Lisa Mascherbauer.
Bei der Liberty der Hengste überraschte der von Toshkara Arabians/USA gezogene polnische Hengst TA Markoni (Kordelas / Marieta v. Arbil) seine Besitzerin Leona Dries. Der sonst durch seine Gelassenheit auffallende bildschöne Fuchshengst hatte ausgesprochen Spaß sich zu präsentieren. Er schwebte im Trab durch die Halle und buckelte auch mal vor Lebensfreude. Er gehört, wie Mefisto, zu den Hengsten, die im Stand sehr gut gefallen, aber in Bewegung den Betrachter vom Hocker reissen. Typisch Araber – wobei man die sehr gute Bewegungsmanier leider immer seltener sieht. Leona Dries gewann mit Markoni auch den Schaunummernbewerb mit einer Freestylereining im Supergirl-Outfit.
Der zweite Platz in der Liberty ging an GF Maschuk vor dem reinen Spanier Madrigal Qahira (Ghandour / Mel Serilla). Z./B.: Al Qahira Arabians. Beide zeigten sehr gute Bewegungen. Die Liberty der Wallache gewann Naphis ibn Justice vor CA Sayyad und Venathan.
Sport & Spaß
Die Westernreitklassen wurden dominiert von Sabrina Pauli auf der sehr ruhigen Fuchsstute WAS Zahims Zarina (Zid Ibn el Zahim / WAS Tarisha Bint Taraszena) Z: E.u.D. Ruess, B: Dr. Martin Pauli. Sie gewann die Rookie Pleasure, die Horsemanship und den Fun Trail. Leona Dries gewann mit der Baikal Tochter GFH Sajala (a.d. Desert Safanad) in schöner Manier die Amateurpleasure.
Mefisto beanspruchte unter Steffi Kolpin auch das Reitpferde Championat für sich, was ihm den Stadl-Paura Cup einbrachte (Kombinationspreis Reiten & Schau). Die Richter lobten seinen Raumgriff, und seinen außergewöhnlich guten Galopp mit viel Aufwärtstendenz. Alexandra Engleder gewann mit ihrem Maharani P (Hakim / 24 Mersuch XXIII-11) den Spezialpreis für das beste Sportpferd. Z: Pelsonius Stud, HU.
Die Stimmung unter den Ausstellern war wieder fantastisch und sehr kollegial. Mit viel Freude wurden die eigenen Pferde präsentiert. Übrigens jedes Jahr professioneller.
Alexandra Dietl