Über die Regenbogenbrücke – </br>E.H. Assam (1983-2015)
Dabei hatte er das große Los gezogen, als er vor über 30 Jahren bei Familie Seitz einzog. Er dankte es seinem Besitzer als treuer Begleiter bei allen möglichen reiterlichen Aktivitäten, als vierbeiniger Kumpel und Freund. Er war das zuverlässige „Freizeitpferd“ von Oliver Seitz – ein Kumpel, der jeden Spaß mitmachte, sei es Jagden, Amateurrennen, Distanz- und mehrtägige Wanderritte, kleinere Dorfturniere, Skijöring, Umzüge, Kutschfahrten – ein- und zweispännig – oder ein Bad in der Nordsee.
Wer Assam sah, konnte es kaum glauben – kaum ein graues Haar, gut bemuskelt und voller Lebenskraft, lediglich der Rücken hatte etwas nachgegeben. Bis zum Schluß war er eine ausdrucksstarke Persönlichkeit und kam entsprechend stolz daher. „Er war immer dominant und unerschrocken, aber leicht zu handhaben, leistungsbereit und frech zugleich“ erzählt sein Besitzer. Züchterisch wurde er nur einmal auf einer Reitponystute eingesetzt. Daher entschied sich Oliver Seitz, Assam im stolzen Alter von 13 Jahren kastrieren zu lassen und hat es nie bereut. Assam war fortan ein glücklicher Wallach, der in einer kleinen Herde, bestehend aus seiner Herzdame Annouah (24 Jahre), der 20jährigen Blue Velvet und der Nachwuchsstute Shakira Bint Dschehim, seinen Lebensabend verbringen konnte.
Er mag keine “internationale Berühmtheit” gewesen sein, aber in Assam kamen all’ die Attribute zusammen, die man sich von einem Araber wünscht: Leichtfuttrigkeit, Langlebigkeit, Leistungsbereitschaft und –fähigkeit bis ins hohe Alter, Härte, Gesundheit, ein toller Charakter und eine beeindruckende Persönlichkeit.
Gudrun Waiditschka