Arabische Pferde – IN THE FOCUS

Nomen est Omen – Die Nummer 1

Sie sind und bleiben die Deutschen Meister: Melanie Arnold gewann mit Sevinc souverän zum dritten Mal die Deutschen Meisterschaften im Distanzreiten; es ist Melanie Arnolds fünfter Titel. Und auch die Deutsche Jungend-Meisterin ist die “alte”: Moira Al Samarraie konnte mit der Shagya-Araber-Stute Zarah nach 2015 den Titel dieses Jahr zum zweiten Mal für sich entscheiden.

Die Startnummer 1 brachte Melanie Arnold mit ihrer 13jährigen Vollblutaraberstute Sevinc zweiffellos Glück: Es war fast ein Start-Ziel-Sieg für das bewährte Team, nur am zweiten Gate lagen die beiden vier Sekunden hinter ihrem Rivalen Bernhard Dornsiepen auf Rio. Während die beiden im ersten Gate nur eine Sekunde von ihrem Verfolger trennte, bauten sie diesen Vorsprung kontinuierlich bis zu 14 Minuten aus, um es dann im letzten Loop etwas “gemächlicher” angehen lassen zu können. Im Ziel lag das Paar mit 6 Min. 51 Sek. vor ihrem Verfolger.
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Die “Best Endurance Challenge”

Zum ersten Mal in Deutschland wurde bei dieser Veranstaltung der “Best Endurance Challenge Award” vergeben. Drei wertvolle Distanzsättel gingen an diejenigen Pferde, die die höchste Punktzahl für die Kriterien Geschwindigkeit, Erholungszeit, Herzerholungs-Index, metabolische Parameter und Gänge nach einem ausgeklügelten System erringen konnten. Dieser Preis wurde im Rahmen der Bouthieb Initiative von HH Sheikh Sultan Bin Zayed Al Nahyan ins Leben gerufen, um das Wohlergehen der Pferde auf Distanzritten sicherzustellen. Die sogenannte Boutheib Initiative hat sich in Abu Dhabi als Erfolg erwiesen, wo es speziell darum geht, die Geschwindigkeit (die in den UAE nicht selten 27-28 km/h beträgt) zu drosseln, gutes Horsemanship zu belohnen und das Wohlergehen der Pferde sicherzustellen.
Kernpunkt dieser Initiative ist, dass die Teilnehmer in jedem Loop des Ritts innerhalb eines vorgegebenen Geschwindigkeitsbereichs bleiben, der zwischen 11 und 20 km/h liegt. Dies wurde bei den Marbacher Ritten von keinem der Teilnehmer überschritten, im Gegenteil – die Sieger lagen alle im Druchschnitt zwischen 14 und 15,5 km/h, einzelne Loops wurden auch schneller, bis 18 km/h, geritten. Das Optimum wurde von den Experten auf 20 km/h festgelegt, was mit 10 Punkten belohnt wird; geringere Geschwindigkeit ergibt weniger Punkte, ebenso wie eine höhere Geschwindigkeit Abzüge mit sich bringt.
Die genauen Regeln finden Sie hier!
Der “Best Endurance Challenge Award” ist also so ähnlich wie der “Best Condition”, den es auf zahlreichen Ritten gibt, nur dass er nach einem ausgefeilteren Bewertungssystem und unter Einbeziehung der Geschwindigkeit vergeben wird. Das Bewertungssystem ist noch im Versuchsstadium, und die Initiatoren sind dankbar für Feedback von Seitens der Veranstalter, die das System ausprobieren.
Es ist kein Geheimnis, dass Ritte in unseren Breiten keine so hohen Geschwindigkeiten zulassen, vielmehr muß aufgrund der Topografie und/oder der Streckenführung mehr “mit Köpfchen” geritten werden – und das ist auch gut so. Daher wird bei den meisten Ritten die 20 km/h-Grenze gar nicht erreicht, so dass sich auch keiner “ausgebremst” fühlen muß. Die Tatsache, dass Sevinc und Famosa nach dem Bouthieb-System gewonnen haben, macht deutlich, dass die Geschwindigkeit eine sehr untergeordnete Rolle spielte – Famosa kam lediglich zwei Pferdelängen nach der eigentlichen Siegerin Zarah ins Ziel.
Gudrun Waiditschka
Die Ergebnisse des BECA Awards im Einzelnen finden Sie hier!
Die Bouthieb Regeln finden Sie hier!