Innerhalb von wenigen Jahren hat sich Susanne Hoyler mit dem Vollblutaraber-Wallach Haifi El Sorrento an die Spitze der FN-Ranglistenpunkte aller arabischen Rassen hochgearbeitet.
Wer die Turniersaison dieses Jahr ein wenig verfolgt hat, der wird sich über das Ergebnis unserer FN-Ranglisten-Statistik nicht wundern: Haifi El Sorrento (v. BS Specific) hat mit seiner Reiterin Susanne Hoyler fleißig (Ranglisten-)Punkte gesammelt und es am Ende tatsächlich an die Spitze geschafft. So weit, so erwartet. Aber dass es ein so fulminanter Sieg sein würde, damit hatte man nicht rechnen können: “Sori” hat nicht nur die meisten Ranglistenpunkte bei den Vollblutarabern “erritten”, und das mit einem überzeugenden Vorsprung von rund 600 Punkten, er hat in der Saison 2016 die meisten Punkte aller Pferde arabischer Rassen (VA, ShA, AA, Pb) errungen! Das soll ihm erst einer nachmachen. Maßgeblich beteiligt an seinem “Punkteregen” waren zwar die M-Dressuren an Araberturnieren, die er mit ersten bis dritten Plätzen absolvierte (siehe unser Bericht über Aachen in AP 4/2016), aber er ist auch gegen Warmblüter angetreten, und hat hier in einer Dressur-M* einen 5. Platz unter 18 Teilnehmern errungen.
Für “Sori” steht dieses Jahr die nächste Herausforderung an: Wenn Ross und Reiter gesund bleiben, geht es im August zur Europa-Meisterschaft nach Wiener Neustadt. Man hat sich ja schon im letzten Jahr alles “angeschaut”, auch die internationale Konkurrenz, und hofft daher, die deutsche Fahne würdig zu vertreten – die schwarz-rot-gold umsäumte Satteldecke liegt jedenfalls schon parat!
Auf dem zweiten Platz bei den Vollblutarabern landete El Samalon (v. El Nabila B) mit Manja Höhne, womit sich das Ergebnis aus 2015 wiederholte. Dieses Jahr war das Paar aber ausschließlich auf “Warmblutturnieren” im Osten der Republik unterwegs – und belegte hier bei einer M**-Dressurprüfung den vierten Platz – was 126 Ranglistenpunkte auf einmal auf’s Konto spülte. Platz drei ging – und er ist neu in der Runde – an Al Najma Amadeus (v. Al Najma Ovid) unter Judith Knoch. Er hat sich in Springprüfungen der Kl. A** und A* bewährt, die er sogar gegen Warmblutkonkurrenz gewonnen hat! Auf Platz vier wieder ein alter Bekannter: MS Madrass (v. Kamerton) mit Susanne Giese im Sattel, die ihn auch selbst ausgebildet hat. Diese Paar hat 2016 nur an zwei Araberturnieren (Vlotho und Aachen) teilgenommen, dabei aber recht erfolgreich mit 1.-5. Plätzen in diversen A-Dressuren. Gordon Chamway unter seiner Besitzerin Christine Pape liegt auf Platz 5 unserer Rangliste, auch dieses Paar ist seit Jahren dabei und bewegt sich immer im Mittelfeld.
Wenn wir statt der Ranglistenpunkte die Jahresgewinnsumme anschauen, so steht auch hier Haifi El Sorrento einsam an der Spitze, dann aber gefolgt von Al Najma Amadeus und knapp dahinter Victor SLM, ein Dressurpferd auf A-Niveau mit einer interessanten “Schaupferdeabstammung”: von Marwan Al Shaqab aus der Haifiti Vogue. Er hatte 2016 seine erste FN-Turniersaison und man darf gespannt sein, wie sich seine weitere Sportkarriere entwickelt. El Samalon liegt hier auf Platz vier, MS Madrass auf dem fünften Rang.
Bei der Lebensgewinnsumme steht bei den derzeit aktiven Pferden El Samalon noch immer an der Spitze, auf der “ewigen” Rangliste, in der auch die aus dem Sport ausgeschiedenen bzw. bereits verstorbenen Pferde gelistet sind, liegt er auf Rang 7. Ihm folgt Al Ashar auf Platz 10. Übrigens – auf Platz 1 der “ewigen” Rangliste nach Lebensgewinnsumme liegt Fellon (v. Camerton),
geb. 1986, ein Springpferd das unermüdlich unterwegs war, mit nicht weniger als 38 Siegen in A-Springen, 25 Siegen in L und zweimal sogar in M; dieser sportliche Einsatz über 13 Jahre hinweg hat ihm 6.665 € eingebracht.
Dreizehn Shagya-Araber haben sich 2016 auf den Turnierplätzen Deutschlands im sportlichen Wettstreit der Konkurrenz gestellt, das waren immerhin drei mehr als im Jahr zuvor. Die Namen sind weitgehend “alte Bekannte”, so der Sieger Diamant (v. Puschkin R), letztes Jahr auf Rang 5. Geritten von Jonathan Marquardt hat er neben Platzierungen in Gelände- und Springprüfungen der Kl. A auch den Stilgeländeritt Kl. L in Hünfeld gewonnen und ist damit einer der ganz wenigen, die in dieser Disziplin unterwegs sind. Santiago (v. Samurai) hat sich mit seiner Reiterin Bettina Bauer geringfügig verbessert und kletterte von Rang 3 (2015) auf Rang 2 (2016). “Ins Geld” kamen sie bei Springprüfungen der Kl. A*, A** und L.
Neu in die Top Ten der Shagya kam die Stute Orsha von Bazar unter Silke Schwertfeger, die trotz eines Springpferdevererbers als Vater im Dressursport landete, und hier bis
Kl. A punktete. Mit Ofinina hatte Silke Schwertfeger gleich zwei Pferde im Rennen und in der TOP TEN. Auch Maja Schwidop platzierte gleich zwei Pferde in der TOP TEN, zum einen Simsalabim (v. Monsun) auf Platz 4, und dann noch Saladin auf Platz 6. Mit Simsalabim bestritt sie Springprüfungen der Kl. E bis A**. Dazwischengeschoben hat sich Bailando, ein Shagya-Wallach von Bazar, dieser war mit Joline Koller überwiegend im Springparcours der Kl. E und A unterwegs.
In punkto Lebensgewinnsumme steht unter den aktiven Pferden Roxana knapp an der Spitze, gefolgt von Diamant, der aber lediglich 2 € weniger zu verzeichnen hat; in der “ewigen” Rangliste der Shagya-Araber nach LGS rangieren die beiden auf Platz 19 und 20.
Bei den Anglo-Arabern konnte sich der mittlerweile 10jährige Jumeaux RH AA auf den ersten Platz hocharbeiten, nachdem er im letzten Jahr noch auf dem 9. Rang lag. Unter seiner Reiterin nahm er an Springprüfungen der Kl. L teil und konnte einige Platzierungen, darunter auch einen 1. Platz erreichen. Seine Mutter Oceania AA schaffte es, noch einen weiteren ihrer Nachkommen in der TOP TEN zu platzieren, Durence AA vom Vollblutaraber Kosmonaut liegt auf Platz 10. Der zweitplatzierte Nabucco AA startete 2016 mit seiner Reiterin Ann-Kathrin Horst-Sauer bei einem CIC* international in Hamm-Rhynern, wo sie einen beachtlichen 10. Platz erreichten und sich damit in dieser Prüfung im Vergleich zum Vorjahr um 4 Plätze verbessern konnten. Auch sonst war er überwiegend im Gelände unterwegs und zeigte hier von allen Anglo-Arabern die beste Leistung. Haskar del Chapulin AA hat sich ganz auf’s Springen verlegt, bei Prüfungen von A bis M belegte er mit Bianca Selonka ausschließlich erste bis fünfte Plätze. Auch erwähnenswert: Haskar und Jumeaux stammen aus der gleichen Zuchtstätte “Ramos-Horses”. Shandor AA mit Jennifer Bluhm hat im Springen Siege in der Kl. A** und L errungen, war aber auch im Gelände bis Kl. L unterwegs. Mit Isotop AA ist noch ein weiterer vielseitiger Anglo-Araber unterwegs, der unter Anna Meusert zwei A** und A*-Stilspringprüfungen gewann. Sein zwei Jahre älterer Vollbruder Ismahn AA führt das Ranking der LGS der “Aktiven” an, und kam bei den Ranglistenpunkten auf Platz 8.
Insgesamt waren 2016 29 Vollblutaraber, 13 Shagya-Araber und 18 Anglo-Araber im Turniersport unterwegs. Das sind keine Zahlen, auf die man stolz sein kann. Es wäre wünschenswert, wenn sich diese Zahlen steigern ließen, damit der Araber auch bei den Reitern wieder vermehrt wahrgenommen wird. Pferde, wie der oben erwähnte Fellon, der 13 Jahre lang erfolgreich auf Turnieren unterwegs war, machen Werbung für die Reitbarkeit des Arabers, denn welcher Warmblüter kann schon auf eine solche Dauerleistung zurückblicken?
Gudrun Waiditschka
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