In einem Gespräch mit dem 1. Vorsitzenden des VZAP, Manfred Jedzini, und der Zuchtleiterin und Geschäftsführerin Anja Daniels erklären diese die verschiedenen Aktivitäten des Verbandes: Lesen Sie, was es mit den Stuten- und Hengstfamilien auf sich hat, welche Konsequenzen die geringeren Fohlengeburten haben, wohin das Turnier in Aachen steuert und warum 2025 zwei Championate ausgeschrieben wurden.

Manfred Jedzini, Vorsitzender des VZAP
IN THE FOCUS: Herr Jedzini, Sie sind seit 2022 der 1. Vorsitzende des VZAP. Was hat Sie damals bewogen zu kandidieren?
Manfred Jedzini: Ich bin im Vorfeld angefragt worden, ob ich mir vorstellen könnte, in den Vorstand des VZAP einzutreten, und habe zugesagt. Das war von mir erst einmal nur als Mitglied des Vorstands gedacht.
ITF: Damals ging es im Vorstand ja ziemlich drunter und drüber, an der Mitgliederversammlung war nur ein Vorstandsmitglied anwesend, die anderen sind entweder zurückgetreten oder wollten sich nicht mehr zur Wahl stellen.
MJ: Ja, und dann wurde ich auf der Mitgliederversammlung gefragt, ob ich auch als 1. Vorsitzender zur Verfügung stehen würde – das kam etwas überraschend. Ich dachte, ich komme da so langsam rein, aber das hatte sich dann erübrigt. Entweder ich sage jetzt ja oder nein – und da habe ich dann gesagt, okay, ich mache das, aber ich habe auch gleich gesagt, ich brauche ein bisschen Unterstützung, weil ich diesen Job ja noch nie innehatte und auch sonst noch nie eine Vorstandsarbeit beim VZAP gemacht habe.
ITF: Und welche Ziele hatten Sie damals, die Sie in dieser Position umsetzen wollten?
MJ: Ich wollte den Verband wieder ordnen, weil ich den Eindruck hatte, dass die Züchter sich selbst überlassen waren, ohne wirkliches System. Eine Ausnahme bilden die Ägypter-Züchter, die relativ gut organisiert waren und sind. Aber alle anderen haben sich irgendwo vernachlässigt gefühlt. Wir selbst haben schon seit 20 Jahren und mehr damit angefangen, die alten Zuchtlinien, die damals zur VZAP-Gründungszeit die züchterische Grundlage bildeten, wieder mehr in den Vordergrund zu rücken. Meine Intention war und ist, den „Europäischen Kulturaraber“ als Kulturgut in den Fokus zu stellen. Wichtig ist mir, ein gutes, vitales arabisches Reitpferd züchten, in europäischer Tradition. Die Showszene mit allem Drumherum kann man ja durchaus machen, aber die Gesamtqualität der Pferde darf nicht darunter leiden. Deutschland ist in erster Linie ein „Reiterland“ und das muß in unserer Zucht berücksichtigt werden.
Zum anderen habe ich gefunden, dass sich der VZAP völlig zerstritten präsentiert, es fehlt jede Geschlossenheit. Einer zieht über den anderen her, die einen sagen, das ist besser, die anderen sagen, jenes ist besser. Ich war immer der Meinung, man sollte innerhalb des Verbandes nicht so sehr die Differenzen hervorheben, sondern die Gemeinsamkeiten. Mir war auch klar, dass das ein schwerer Weg sein würde, aber man muss es anfangen, denn wenn man nicht beginnt, kann man im Grunde auch nichts erreichen.
Der weitere Artikel ist nur für Online-Abonnenten sichtbar.
Bitte loggen Sie sich ein, wenn Sie schon Abonnent sind: Login-SeiteBitte gehen Sie zum Shop, wenn Sie Abonnent werden wollen: Shop-Seite
Das Online-Abo kostet 20 € für 1 Jahr
-------------------------------------------------------------------------------------------------
EILMELDUNG +++ EILMELDUNG +++ EILMELDUNG
Wie wir kurz vor Drucklegung erfahren haben, fällt das Nationale Championat in Aachen aufgrund zu geringer Nennungen aus. Eine Verlegung nach Kranichstein in Kombination mit dem VZAP-Championat wurde diskutiert, aber verworfen.










