Ein orientalischer Traum

Bald ist es wieder soweit: Am 30. September, 1. und 3. Oktober 2017 lockt das Haupt- und Landgestüt Marbach wieder Gäste von nah und fern zu den traditionellen Hengstparaden auf die Schwäbische Alb. Die Vorbereitungen laufen auf allen Gestütshöfen auf Hochtouren. In diesem Jahr stehen die Paraden ganz unter dem Motto des 200jährigen Bestehens der Weil-Marbacher Vollblutaraber.

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Ein Ritt durch die Geschichte der Araberpferde des Königs

1817 hat König Wilhelm I. von Württemberg mit Erlass vom 30. September sein Königliches Privatgestüt Weil-Scharnhausen gegründet. Dies war die erste Zuchtstätte in Europa, die sich der Zucht von arabischen Vollblütern widmete und deren Linien noch heute weiterbestehen. Unter den Gründerpferden befanden sich auch der Hengst Bairactar und die Stute Murana I, auf die noch heute die Weil-Marbacher Araber zurückgehen. Sie repräsentieren damit eine der ältesten, ununterbrochenen Zuchtlinien der Vollblutaraber weltweit. Das Programm beginnt mit einem rasanten Auftakt. Die Vollblutaraber demonstrieren ihre Schnelligkeit und Wendigkeit im feurigen Galopp durch die Arena.

Der Schwabe aus dem Orient

In einem dreiteiligen Schaubild wird die besondere Geschichte des Reutlingers Jacob Noa Epp erzählt.
Nach den napoleonischen Kriegen verließen viele Schwaben ihre Heimat in Richtung Osten. Die Auswanderer, darunter im Jahr 1818 auch die Weingärtnerfamilie Epp aus Reutlingen, sammelten sich in Ulm und fuhren auf den legendären „Ulmer Schachteln“ die Donau flussabwärts Richtung Odessa. Nach einer langen Reise kamen die Württemberger in Tiflis an. In drei farbenfrohen Schaubildern wird die Auswanderung Jacob Noa Epps nach Katharinenfeld und seine Verschleppung in den Orient, der Freikauf durch die Württembergische Kommission um König Wilhelm I. und schließlich sein Leben als Vorreiter am königlichen Hof in Württemberg erzählt. Wieder in Württemberg angelangt, wurde er im königlichen Marstall als Hofkutscher tätig und begleitete den König auf zahlreichen Reisen. Die ganze Geschichte, die auf einer wahren Begebenheit beruht, kann auch in dem Buch “Königliche Pferde” nachgelesen werden!

200 Jahre Weil-Marbacher Vollblutaraberzucht

Die Weil-Marbacher Vollblutaraber zeichnen sich besonders durch ihre Härte, Leistungsbereitschaft und ausgezeichneten Reiteigenschaften aus. Um sich diese Eigenschaften zu Nutze zu machen, wurde der Vollblutaraber zur Veredlung der hiesigen Landschläge eingesetzt. Ihr Blut fließt in den Adern unzähliger international erfolgreicher Sportpferde, wie z.B. Ramiro, Rubinstein, Rock Forever, Cornet Obolensky, Contender, Damon Hill, dem ehemaligen Olympiasieger Rembrandt und vielen mehr. In zahlreichen Schaubildern werden den Zuschauern diese edlen, leistungsbereiten Pferde in verschiedenster Weise präsentiert. Ob in der Dressur, am Sprung, der klassischen Arbeit am langen Zügel oder im Freilauf der Stuten prägen die Vollblutaraber im Jubiläumsjahr das Programm. Nach langer Pause werden zur 200-Jahr-Feier die Araberfohlen auf der Hengstparade gezeigt.

Die weiteren Schaubilder

Pferdewirtschaftsmeister Thomas Schick wagt es, als Csikós von der Schwäbischen Alb mit einer „Fünferpost“ den Zuschauern den Atem zu rauben. Besondere Fahrkünste demonstrieren Hauptsattelmeister Fred Probst und Hauptsattelmeister Karl-Heinz Bleher und ihren Teams mit ihren beeindruckenden Zehnspännern. Heiß geht es her, wenn dann die Reiter und Fahrer-Teams in zwei kniffligen Parcouren gegeneinander antreten, mit dabei auch Ann-Kathrin Rupp und Naoufil. Dann kommen Hunderte von Schafen der Schäferei von Mackensen, Mulis, Eselstuten mit ihren Fohlen in die große Arena und veranschaulichen, was das UNESCO Biosphärengebiet so zu bieten hat. „Klassisch“ geht es dann weiter mit Pferden verschiedener Rassen und unterschiedlicher Ausbildungsstufen in der Dressur, am Sprung und am langen Zügel. In der großen Quadrille zeigen sie gemeinsam die Marbacher Landbeschäler unter der Leitung von Hauptsattelmeister Rudi Schmelcher. Den Abschluss bildet im Jubiläumsjahr der Weil-Marbacher Vollblutaraber die freilaufende Silberne Herde.

Markt, Musik und Maultaschen

Die Veranstaltungen beginnen jeweils um 12 Uhr. Das Gestüt ist bereits ab 9.30 Uhr geöffnet, so dass genügend Zeit bleibt die Pferde in den Stallungen zu besuchen und dem Hofkonzert zu lauschen, den „Markt der Lebensräume“ zu erforschen oder den Marbacher Gestütsshop im Innenhof zu besuchen.

Kunstausstellung

In der neu sanierten Langen Scheuer findet während der Hengstparaden eine Kunstausstellung statt. Es werden unter anderem Skulpturen, Gemälde, Fotografien und Zeichnungen namhafter Künstler wie Brigitte Eberl, Eva Jaeckle, Larisa Enke, Heidi Frank, Wolfgang Schaller, Horst König, Klaus Blutke, Zenon Aniszewski, Gan-Erdene Tsende und Oliver Seitz zu sehen sein. Am 30. September sind Besucher zur Vernissage um 10 Uhr herzlich eingeladen. Die Ausstellung hat an allen drei Hengstparaden-Tagen ab 9 Uhr geöffnet.

Karten sichern

Eintrittskarten erhalten die Besucher über EasyTicketService. Hier können die Karten bestellt werden. Tel.: 07 11/2 555 555 www.easyticket.de und an allen EasyTicket-Vorverkaufsstellen.

Hinweise

Die Veranstaltung findet bei jeder Witterung statt. Die Tribünen sind nicht überdacht.
Hunde sind auf den Tribünen nicht erlaubt. Es gibt keine Stehplatzkarten.
Weitere Infos zu Preisen und Ermäßigungen finden Sie www.gestuet-marbach.de oder bei EasyTicketService.
Die Marbacher Hengstparaden finden mit freundlicher Unterstützung der BayWa AG, der Korn Recycling GmbH, der Berg Brauerei, den Stuttgart German Masters, der Outlet City Metzingen und den Biosphären-Gastgebern statt.