In Memoriam – Lenita Perroy

Lenita-2 (c) Facebook-300pxWenige Monate vor ihrem 81. Geburtstag starb gestern die brasilianische Züchterin und Richterin Lenita (Maria Helena Ribeiro) Perroy. Die Araberwelt hat mit ihr eine Züchterin verloren, die in 35 Jahren durch gezielte Linienzucht und ein besonderes Auge für Schönheit ihren ganz eigenen “Pferdetypus” geschaffen hat.
Lenita Perroy wurde am 6. April 1937 geboren. Ihre Familie hatte eine Zuckerrohr- und Kaffee-Plantage und züchtete Pferde. Damals wurden Pferde auf den Plantagen noch gebraucht, um vom Pferderücken aus die Arbeit zu überwachen. Daher ritt Lenita als Kind mit ihren Eltern und Brüdern auf der Farm und verbrachte die meiste Zeit im Stall. Pferde waren ihre große Leidenschaft und später kehrte sie zu diesen Anfängen zurück, als sie 1981 die Farm Haras Meia Lua erwarb, eine Farm mit 200 ha über eine sanfte Hügellandschaft ausgebreitet. Zwei Jahre lang reiste sie umher, besuchte Gestüte aller möglichen Pferderassen und kam zum Schluß, dass Schönheit für sie erste Priorität hatte. Dass dann die Wahl auf das arabische Pferd fiel, verwundert nicht. 1983 kaufte sie sich ihre ersten Stuten in den USA, Enkelinnen und Urenkelinnen von Nazeer, alle gedeckt von El Shaklan. Nach weiteren drei Jahren mußte ein guter Hengst gefunden werden: Dies war Ali Jamaal.
Ali Jamaal schrieb Zuchtgeschichte und bereits mit seinem ersten Fohlenjahrgang trat Lenita Peroy ins internationale Rampenlicht. Neben Nazeer, El Shaklan und Ali Jamaal wurde später auch Bey Shah-Blut über einige Töchter ins Zuchtprogramm integriert. Mittlerweile sind die Pferde von Haras Meia Lua auf der ganzen Welt zu finden. Die vermutlich größte Kollektion von Lenita Perroys Pferden findet sich in Europa im Gestüt La Movida von Ferdinand Huemer.
Lenita verstand es, diese verschiedenen Linien kunstvoll miteinander zu verweben und damit ihren ganz eigenen Typ zu erschaffen. Zahlreiche Züchter auf der ganzen Welt haben davon profitiert. Ihr Name wird auch auf ewig mit dem Namen Ali Jamaal verbunden sein, denn ohne Lenita wären seine Qualitäten womöglich nie zum tragen gekommen.
Gudrun Waiditschka