Nachdem die Klagen immer lauter wurden, daß der „kleine Züchter“ keinen Trainer oder Vorführer mehr für seine Pferde zur Vorstellung an Schauen und Zuchtschauen findet, haben sich zwei Leute entschlossen, diese Lücke zu füllen.
![]() Bereits mit elf Jahren stand sie dann mit einem kleinen Fohlen an der Hand zum ersten Mal im Ring. Es war aufregend und schön und die Begeisterung, Pferde vor Publikum zu präsentieren, war bei ihr entfacht – mehr noch, sie hatte „Feuer gefangen“. Rund acht Jahre blieb sie dabei, aber als dann Berufspläne geschmiedet wurden, waren die Eltern nicht begeistert, daß Pferde ihr Lebensinhalt sein sollten. Somit spielten Pferde die nächsten Jahre zwar noch eine Rolle – aber eben nur eine Nebenrolle. Heute, mit 42, ist sie als Antonia Helfrich wieder zurück im Schauring und gab ihr Comeback letztes Jahr in Kaub. „Schon eine ganze Weile hatte ich meine Fühler wieder in Richtung Vollblutaraber und Schauring ausgestreckt. Ich schaute die Livestreams, war fasziniert von den tollen Pferden aber auch irritiert über die Art der Vorstellung“, sagt Antonia Helfrich über ihren Wiedereinstieg. „Es ging doch oft sehr ruppig zu, die Pferde hatten Angst und zeigten keine natürliche Präsenz mehr. Ich vermisste Jan Calis, der selbst die untrainierten Pferde mit einer Begeisterung vorstellte, die zu allen überschwappte.“ Bei Christine Lange in Birkenau/Odenwald hat sie einen Stall gefunden mit Halle, Reitplatz und vor allem großen Weiden, denn auch die Schaupferde gehören an die frische Luft. „Ich liebe es, den Pferden etwas beizubringen, und habe Freude am täglichen Umgang mit ihnen. Ohne daß sie Angst haben – ganz im Gegenteil, sie so zu schulen, daß ihre natürliche Präsenz erhalten bleibt, daß die Pferde genauso viel Spass haben wie ich“, erklärt Antonia. -gw- |
![]() Seit 1. April hat er nun eine neue Wirkungsstätte bei EOS Arabians in Huisheim, in der Nähe von Nördlingen gefunden. Hier kann er Trainingspferde einstellen, für die er die gesamte Infrastruktur des Gestüts nutzen kann: Halle, Führmaschine, Roundpen, Außenplatz, Solarium, Waschplatz und ein Laufband. „Ich bevorzuge mittlerweile das Laufband vor der Führmaschine oder gar der Longe, weil die Pferde dabei immer geradeaus laufen. Wenn sie es einmal kapiert haben, machen sie es in der Regel sehr gerne. Natürlich bleibe ich immer dabei, damit nichts passiert“, erklärt Sebastian. Die Pferde haben außerdem Koppelgang oder einen Paddock zur Verfügung. „Mir ist wichtig, eine gute Beziehung zu jedem einzelnen Pferd aufzubauern. Ich putze und pflege die Pferde selbst und dadurch kenne ich sie, weiß, ob sie sich wohlfühlen oder nicht. Und ich trainiere sie ohne sie einzuschüchtern oder zu verängstigen“, fügt er hinzu. -gw- |