Im Wettbewerb mit dem Anglo-Araber

Im 19. und frühen 20. Jahrhundert importierte der französische Staat über 600 arabische Pferde aus dem Nahen Osten. Aber der Vollblutaraber stand in Frankreich immer im Wettbewerb mit dem Anglo-Araber – und hatte die Schlacht schon fast verloren.

Seit den Kreuzzügen hatte Frankreich in Kleinasien und im Nahen Osten eine privilegierte Stellung, die es ihm ermöglichte, sich von dort aus mit hochwertigen arabischen Pferden zu versorgen.
Es begann am Ende des 18. Jahrhunderts mit der Reise des deutschen Forschers und Zoologen Carsten Niebuhr nach Arabien, der Reise des schweizerischen Orient-Forschers Jean-Louis Burckhardt nach Syrien und natürlich mit der französischen Expeditionstruppe auf Befehl Napoleons Bonapartes während der Ägyptischen Kampagne, dass die Europäer endgültige die Unterscheidung zwischen dem arabischen Pferd und anderen orientalischen Rassen trafen. Die Mamelucken beeindruckten die beteiligten Truppen nachhaltig: “Der Mamelucke erregte unsere Bewunderung: Er war mit seinem Pferd verbunden, das all seine Leidenschaften zu teilen schien!” So eroberte General Desaix 1798 Oberägypten, nachdem er 500 Kavalleristen mit hervorragenden einheimischen Pferden ausgerüstet hatte! Außerdem ritt der Kaiser am Ende seiner Regierungszeit nur noch Araber.
Die staatlichen Gestüte, die 1790 abgeschafft wurden, wurden 1806 wiederhergestellt und es entstand schnell Bedarf an neuem Blut. Die außergewöhnlichen Pferde, die von der ägyptischen Armee zurückgebracht wurden, waren langsam zu alt, um zu decken. Der Rennsport kam in Mode, mit dem man die Engländer nachahmen wollte. Der Kaiser sagte dazu 1808: “Ich hätte Langstreckenrennen den Flachrennen vorgezogen.” Dies war eine logische Überlegung, da Napoleon, ein Militärführer wie Mohammed, sich des Wertes von Langstreckenrennen voll bewusst war!

Mehr als 600 Pferde

Massoud wird hier in Bezug auf Skelett und Muskulatur als starker Koheylan-Typ dargestellt (während auch andere sehr unterschiedliche Darstellungen existieren). Massoud leistete einen großen Beitrag zur Schaffung des französischen Anglo-Arabers.

Die Herren de Portes und Solanet, Direktoren der Hengstdepots, gaben Alarm: Die Hengste waren zu Beginn der Französischen Revolution bei der Schließung der königlichen Gestüte in alle Winde verstreut worden. „Wenngleich die Anzahl der Stuten zugenommen hat, so ist ihre Qualität zurückgegangen. Der Bauer, der sich selbst überlassen war, versuchte nur, die Größe zu erhöhen; er hat diesen Punkt bekommen, aber zu welchem Preis! Diese Tiere sind ohne Leichtigkeit, ohne Kraft, ohne Vitalität.“
Es war klar, dass große Budgets zugewiesen und Experten eingestellt werden mussten, um diesen Mangel zu beheben. Im Laufe von zwei Jahrhunderten (1779-1970) brachten die Abgesandten, die auf diese Mission geschickt wurden, fast 480 Hengste und 130 Stuten nach Frankreich zurück, die sie oft in harten Verhandlungen in Aleppo, Konstantinopel oder sogar in Ägypten erstanden hatten.

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