Fohlen- und Stutenprämierung in Marbach

Leider meinte es der Wettergott nicht gut mit dem “Araber-Wochenende” im Haupt- und Landgestüt, und schickte Dauerregen nach Marbach. Dieser hielt auch einen der Teilnehmer ab, überhaupt anzureisen. Die, die den Weg auf sich nahmen, kamen aber dennoch auf ihre Kosten – es war eine kleine, aber feine Stutenschau.

Die Fohlen wurden nicht zu letzt aus organisatorischen Gründen (Marbach stellte allein sieben Fohlen) in drei Gruppen eingeteilt und bewertet. Ein Gesamtsiegerfohlen wurde von den Richtern nicht ernannt, es wurde nur von jeder Gruppe die Fohlen in ihrer jeweiligen Gruppe rangiert bzw. mit einer Prämie ausgezeichnet.

Die ersten beiden Gruppen bestanden aus den Marbacher Fohlen. Hier konnte das Stutfohlen WM Navina (Naoufil / Nagawa) überzeugen, das deutlich von der Mutter geprägt ist und wunderbar taktrein neben dieser hertrabte. Selbstredend erhielt sie eine Prämie, wie auch ihr Stallgenosse WM Devin (Naoufil / Dafina), der zwar durch sein Fundament und seine Gänge punkten konnte, aber im Typ doch deutlich zurückfiel.

In der zweiten Gruppe stand WM Naida (Al Habib / Namije) an der Spitze, die auch das Titelbild unserer letzten Ausgabe zierte. Sie hat sich recht harmonisch weiterentwickelt, mit gutem Körper und Widerrist, lediglich im Hals wünschte man sich etwas mehr Genickfreiheit. Ebenfalls eine Prämie erhielt WM Nisma (Al Habib / WM Nasmat) ein hübsches Stütchen, aber insgesamt etwas fein und lang im Rücken.

Im dritten Ring waren dann die Fohlen aus der Privatzucht versammelt. Hier konnte man eine große Bandbreite in der Typenvielfalt aber auch in der Qualität vorfinden. Auf dem vordersten Platz dieser Gruppe stand Bel Cyntia (Cyclone OS / Bel Majisha) aus der Zucht und im Besitz von Karin und Marcel Merkel. Sie ist deutlich schaupferdegeprägt mit einem sehr typvollen Kopf und einem guten Körper, lediglich den Hals würde man sich vor allem im Genick etwas eleganter wünschen. Zwei weitere Fohlen erhielten eine Prämie, es waren dies: Bel Daniye (Dominic M / Maryse OS), ebenfalls aus der Zucht und im Besitz von Karin und Marcel Merkel. Das Stütchen war zusammen mit ihrer ET-Warmblut-Mutter angetreten, die im krassen Gegensatz zum ausgezeichneten Typ des Fohlens stand. Die andere Prämie ging an Kashir El Naarah (Ikhanton / Karima El Naarah) von Mona Schnaufer, der leider am Tag zuvor einen Schlag abbekam und sich somit – wenngleich lahmfrei – nicht optimal präsentierte.

Für die Stutenschau waren acht von neun gemeldeten Stuten angetreten. Auf den ersten Platz stellten die Richter die älteste Starterin, Johara Morab (Cullinan El Lethyf / Joya Fly NVC) *2010. Vorgestellt wurde die schauerprobte Stute aus brasilianischer Zucht von Bernd Zimmermann. Die Stute erhielt für Rasse- und Geschlechtstyp die “9”, für Kopf und Hals ebenfalls die “9” und auch für den Gesamteindruck zogen die Richter die “9”. Sie war damit die Siegerstute der diesjährigen VZAP-Stutenprämierung in Marbach. Ihr folgte Amurath Palmyra (Pallaton K / AJ Pajora) *2017 ebenfalls vorgestellt vom Gestüt Amurath von Bernd Zimmermann, der sie auch selbst züchtete. Sie kann ihren Großvater Gazal Al Shaqab nicht verleugnen und erhielt wie ihre Stallgenossin für Rasse- und Geschlechtstyp sowie für Kopf und Hals die “9”, für die Teilbereiche Trab, Galopp und Gesamteindruck zogen die Richter die “8”. Insgesamt sicherte sie sich den zweiten Platz, und das, obwohl die dreijährige Stute eigentlich nur zum “Erfahrung sammeln” mitgenommen wurde, wie Bernd Zimmermann lachend erzählte.

Nach diesem Spitzenduo folgten zwei Stuten aus der Zucht und im Besitz von Karin und Marcel Merkel: Auf Platz drei kam Bel Mayleen (AJ Mardan / Maryse OS) *2017. Auch diese Dreijährige erhielt für Kopf und Hals die “9” ebenso für Rasse- und Geschlechtstyp. Sie geht mehrheitlich auf Schaulinien zurück – Vervaldee, Ajman Moniscione, ZT Shakfantasy. Ihre Stallgenossin Bel Mahira (Mahder Al Jamal / Saphira Bint Scarabea) *2017 dagegen ist mütterlicherseits polnisch geprägt. Sie erhielt für Schritt, Trab, Kopf und Hals und den Gesamteindruck jeweils die “8”.

Es folgten in der Rangierung zwei vierjährige Marbacher Dschehim-Töchter: WM Dahna (a.d. Dukna) und WM Dahima (a.d. Dafina). WM Dahna erhielt ebenfalls eine “8” für Rasse- und Geschlechtstyp, Kopf und Hals, auch für Sattellage und Oberlinie sowie für Gesamteindruck wurde die “8” vergeben. Der Höhepunkt der Stute aber waren ihre Bewegungen, so daß sie im Trab eine “9” bekam – hier wurden Raumgriff und Elastizität bewertet. Bei WM Dahima gefiel der mütterliche Ausdruck, die schönen Augen und ihr Typ, wofür sie eine “8” erhielt, ebenso für den Gesamteindruck.’
Die genannten Stuten erhielten jeweils eine Prämie.
Gudrun Waiditschka