Mit Madiar (Drug / Martinika) *1994 starb heute morgen nur einen Monat nach seinem 27. Geburtstag eine große Pferdepersönlichkeit im russischen Gestüt Tersk. Er war ein Hengst aus klassisch-russischen Linien, ohne französisches Rennblut, ohne modernes Schaublut, aber er beeindruckte als junges Pferd auf der Rennbahn und im Alter die Zuschauer an Schauen oder Hengstpräsentationen. Er lief zwischen 1996 und 2001 39 Rennen, mit 17 Siegen, 12 zweiten Plätzen, jeweils vier mal war er dritt- und viertplaziert. Er gewann das All-Russian Derby über 2400 m, die Budjonny Stakes (St. Leger) über 2800 m, und die Great Summer Stakes über 1600 m, alles in einem Jahr. Zwischen 2000 und 2016 wurde er etliche Male an verschiedenen Schauen gezeigt – darunter zweimal am Nationalen Championat von Russland – und an jeder Schau, an der er antrat, gewann er! 2005 erhielt er für seine Verdienste die WAHO-Trophy. Seit 2018 genoß er seinen wohlverdienten Ruhestand.
In der Zucht war er eher ein „Stutenmacher“, wenngleich keiner seiner Nachkommen an ihn herankommt. Vamlana war sicher eine seiner besten Töchter, sie wurde 2019 tragend nach Deutschland importiert, seine Enkelin Velikaia kam tragend ins Elsaß, so daß mittlerweile vier seiner Töchter und Enkel in Westeuropa stehen. Sein bester Sohn war Monomakh, der in den Iran verkauft wurde. Jetzt liegt die Hoffnung in Tersk auf zwei jungen Söhnen, dass sie sein Erbe weitertragen.
Ich sah Madiar bei meinem ersten Besuch in Tersk 2002 und war begeistert –selten hatte ich zuvor ein Pferd mit solch elastischen, schwebenden Bewegungen gesehen – und ich freute mich bei jedem Besuch, ihn wiederzusehen. Bei meinem letzten Besuch kränkelte er bereits, nun ist Madiar über die Regenbogenbrücke geschwebt.
-gw-
