Im Wandel der Zeit

Seit 30 Jahren züchten Gabi und Bernd Zimmermann arabische Pferde, und wie viele vor ihnen haben auch sie ihre ersten Pferde in Marbach gefunden. Doch in den letzten Jahren zogen mehr und mehr internationale Blutlinien im Gestüt Amurath ein. Wir werfen einen Blick darauf, warum und weshalb sie teilweise ihren ursprünglichen Weg verlassen haben.

Dass sich ein Schulbub für Pferde interessiert, ist ja eher ungewöhnlich. Aber Bernd Zimmermann hatte Spaß daran, mit einem befreundeten Warmblutzüchter auf Pferdeveranstaltungen wie die Marbacher Hengstparaden, Galaabende oder Körungen zu fahren. Dort schulte er schon früh sein Auge und bald fiel ihm auf, dass die Gharib-Kinder, selbst wenn sie aus Warmblutstuten stammten, einen ganz anderen Bewegungsablauf hatten als die Warmblüter – arabisch eben, leichtfüßig und elastisch! Von da an ließen ihn die Araber nicht mehr los.



Lehr- und Wanderjahre
Nachdem er dann seinen Führerschein in der Tasche hatte, ging es auch bald zusammen mit Gabriele, seiner Kindergartenliebe, auf Arabergestütsreisen – das war Mitte der 1980er Jahre. Damals nahm die Araberzucht in Deutschland gerade so richtig ihren Aufschwung. Eines der Gestüte, das sie sich ansahen war das Gestüt Mashallah der Familie Dieplinger, über die sie in die Araberszene eingeführt wurden. Diese züchteten multifunktionale Pferde zum Reiten und für Schauen – davon ließen sich die Zimmermanns inspirieren. Andere Gestütsbesuche folgten – es ist wichtig, einen Überblick über die Zucht zu erhalten, bevor man seine erste eigene Zuchtstute kauft. „Wichtig ist“, sagt Bernd Zimmermann im Rückblick, „gleich mit einer wirklich guten Zuchtstute anzufangen – das ist auch der wichtigste Tip, den ich einem Jungzüchter geben kann. Lieber noch ein Jahr warten, bis die richtige Stute den Weg kreuzt, oder man noch etwas mehr Geld angespart hat. Das zahlt sich auf lange Sicht aus!“
Eine solche qualitätsvolle Stute fanden die Zimmermanns dann in Mahara (Gharib / Magda) *1980, einem „Scheidungskind“. Erst kam sie nur zur Pacht zu Zimmermanns, aber schon bald nannten sie sie ihr Eigen. Als Gharib-Tochter erinnerte sie Bernd Zimmermann auch an seine ersten Erfahrungen mit dieser Rasse und er hat es bis heute nicht bereut, sie zu übernehmen. „Mahara erfüllte all unsere Erwartungen“, erklärt Bernd Zimmermann. „Die Stute hatte zwar einige Mängel, aber sie hatte auch Stärken! Diese Stärken konnten wir bis heute in dieser Linie erhalten, während wir daran gearbeitet haben, ihre Schwächen züchterisch zu „beheben“. Sie war uns ein guter Lehrmeister in vielerlei Hinsicht – züchterisch, aber auch im Umgang. Im Charakter war sie souverän, und sie war das Reit- und Lehrpferd von meiner Frau Gabi.“

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