Marbacher Araber für Topolcianky

Im Juni 2022 trafen die beiden Vollblutaraberstuten Nida (Insh Allah / Nureddina) *2008 und Nayana (Al Lahab / Napirai) *2012) im Nationalgestüt Topolcianky in der Slowakei ein. Beide braunen Stuten stammen aus der väterlichen Linie von Saklawi I (1886) und gehören mütterlicherseits zur Familie El Dahma (1880). Beide Stuten sind tragend von dem ägyptischen Hengst Nasheed Al Amal Hoor (Hafez Al Ahd Hoor / Aneedah) *2010. Er ist ein bewährter Vererber aus der Gamil-El- Kebir-Hengstlinie, aus dem auch der berühmte Marbacher Hengst Gharib stammte, der ein direkter Sohn von Anter (Vater des Hengstes Tobrok, der lange Jahre in Topolcianky wirkte) war. Auffallend ist auch die Ähnlichkeit dieses Hengstes mit Tobrok. Sein langer Name kann mit „Gedicht der Hoffnung“ übersetzt werden.
Der Hengst Gharib findet sich auch in den Pedigrees der beiden importierten Stuten wieder, was für Topolčianky im Hinblick auf die Konsolidierung seltener Gene wichtig ist.


Die Geschichte der Vollblutaraberzucht in der Slowakei wurde inoffiziell ab den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts geschrieben. 1973 importierte das Gestüt Topolčianky aus dem Staatsgestüt El Zahraa in Ägypten für mehr als 3,5 Millionen Kronen arabische Vollblüter. Ziel der Importe damals war es, die Qualität der Rasse des Shagya-Arabers sowie des Vollblutarabers weiter zu verbessern. Vier Hengste und sechs Zuchtstuten wurden importiert.
Der Hengst Tobrok (Anter / Tanta), *1966, Hengstlinie Gamil El Kebir (1870), hinterließ 140 Nachkommen im Gestüt. Sein Sohn Hamadan (Tobrok / Felfela) *1980 wurde Vater von hervorragenden Zuchtstuten, die auf internationalen Championaten ausgezeichnet wurden, aber er war auch Vater des Zuchthengstes Unikát (Hamadan / El Hamza) *1989, der in der Gestütszucht tätig war.


Andere importierte Hengste wie Watani (Sharkasi / Bedour) *1968, Kasr El Nil (Tuhotmos / Bint El Nil) *1971 und Hosam (Wadi / Wasila) *1973 wurden ebenfalls eingesetzt. Importierte Stuten beteiligten sich aktiv an der erforderlichen Blutrekonstruktion der Shagya-Araber-Herde. Bis heute ist ihr Blut in den Ursprüngen der in Topoľčianki geborenen Shagya-Araber und arabischen Vollblutpferde vertreten.
Fast ein halbes Jahrhundert nach den ersten Importen, die die Vollblutaraberzucht in der Slowakei etablierten, entschied sich das Nationalgestüt aufgrund der erfolgreichen Zusammenarbeit mit dem Haupt- und Landgestüt Marbach für den Kauf von zwei Vollblutaraberstuten. Ihre Ursprünge gehen mütterlicherseits auf die nach Marbach importierte Stute Nadja (Nazeer / Nefisa) *1955 und andere Vertreter aus El Zahraa zurück.
Direktor Michael Horny äußerte die Hoffnung, dass nächstes Jahr noch zwei bis drei weitere Stuten aus Marbach folgen werden.