Amurath Sahib – der “Dampfross” der Araberzucht

Man muß mittlerweile schon recht weit hinten in den Pedigrees suchen, um seinen Namen zu finden, aber er war einer der besten Vertreter der Bairaktar-Linie und wichtiges Bindeglied zwischen den russischen und polnischen Zuchtlinien: Amurath Sahib, über den die großen Züchter und Pferdeleute ihrer Zeit überweigend Gutes zu sagen wußten, sei es Andrzej Krzysztalowicz, Hans Fellgiebel oder Dr. Ekkehard Frielinghaus.

Geboren wurde Amurath Sahib bei Teresa Raciborska, die ein kleines, aber feines Privatgestüt namens Breniow unterhielt. Gegründet wurde es 1919 mit dem Kauf von zwei Stuten aus Bábolna, Donka (Schechan-Schammar / 80 Koheilan II) 1910 und Mersucha (Mersuch / O’Bajan) 1908, sowie der Stute Rusalka (Czorsztyn / Polenta) 1911 aus Slawuta. Als 1927 das erste Treffen der privaten Züchtervereinigung in Lemberg stattfand, und mit diesem Anlaß auch die ersten Araberrennen, war Teresa Raciborska mit ihrer Stute Sahiba dabei und gewann auf Anhieb das Derby. Sahiba bewies sich aber nicht nur auf der Rennbahn, sondern später auch als Zuchstute: Sie brachte eine Reihe guter Rennpferde hervor, so auch Ibn Nedjari (v. Nedjari) 1931 und unseren Protagonisten Amurath Sahib (v. 35 Amurath II) 1932.

Amurath Sahib, Sieger des “Preises des Landwirtschafstministeriums” in Lwów 1936. –
Amurath Sahib, winner of the “Prize of the Ministry of Agriculture” in Lwów 1936.
Foto: Dr. L. Zaturaki, Jeździec i Hodowca, Jhg. 1936, Nr. 36


Aber schauen wir uns das Pedigree von Amurath Sahib etwas genauer an: In der Großelterngeneration finden wir Amurath 1881 „Weil“, den Jahrhunderthengst aus der Zucht des Königlichen Privatgestüts Weil, der über seine Radautzer Nachkommen die Welt des Vollblutarabers, aber auch die Sportpferdezucht nachhaltig beeinflußt hat. Über ihn ist bereits viel geschrieben worden, sodass wir uns hier kurz halten wollen. Er wurde in Radautz mit der Original-Araber-Stute Fatme (in Radautz „186 Fatme“) angepaart, über die es im Radautzer Stutbuch heißt: „Durch den k.u.k. Rittmeister Wenzel Wolf von einem Gendarmerie-Offizier in Syrien um 1300 Franks angekauft und am 17. Juli 1905 als Pepinierestute in Stand genommen. Am 5. Oktober 1915 dem Pferdeschlächter um 80 Kronen verkauft.“ Sie soll dem Stamm Obayan angehört haben, war 1899 geboren und eine kleine, harte, sehr edle und feine Fuchsstute. Von ihren neun Fohlen wurden zwei Landbeschäler in Galizien und zwei Töchter Mutterstuten in Radautz. Einer dieser beiden Landbeschäler war 35 Amurath II, der ab 1911 im Hengstdepot Sadow-Wisznia, Galizien, aufgestellt wurde. Er war ein hellbrauner Hengst, über den W. Wnukowski schreibt: „Harmonisch gebaut, gut verbunden, mit korrekten Hinterbeinen. Dieser Hengst ist auch mit viel Charme ausgestattet, mit Typ und Adel, wenngleich seine Bewegungen nicht so gut sind wie die von 239 Amurath III. Seine Maße sind 152-169-19,5 cm.
Auf der mütterlichen Seite finden wir in der Großelterngeneration ebenfalls einen Weiler Hengst, Nana Sahib I (Selim / Smyrna) *1907. Dieser wurde im April 1910 an das k.k. Ackerbauministerium in Wien um 3500 fl. verkauft, von dem er nach Radautz überstellt wurde, 1911 in das Hengstdepot Sadowa-Wisznia und 1918 nach Janow Podlaski. Über ihn sagt Wnukowski: „Edel, mit klar ausgeprägtem Widerrist, guter Oberlinie und schwungvollen Bewegungen. Maße: 155-176-19,5 cm.“ Es sind jedoch nur zwei Nachkommen aus Privatzucht von ihm überliefert, eine davon ist Sahiba, die leider viel zu früh starb und nur vier Fohlen hinterließ: Die Hengste Amurath Sahib (v. 35 Amurath II), Ibn Nedjari (v. Nedjari) und Sumak (v. Kuhailan Haifi). Ihre Tochter Siniora (v. Kuhailan Haifi) führte die Linie noch kurze Zeit fort, aber sie ging vermutlich durch Kriegseinwirkung verloren. Sahibas Mutter ist Donka, die Gründerstute von Teresa Raciborska aus Bábolna. Der „Pole“ Amurath Sahib geht also in der Großelterngeneration zu 50 % auf die Weiler Zucht zurück, zu 25 % auf die Zucht des ungarischen Staatsgestüts Bábolna und zu 25 % auf Wüstenblut und ist zudem in II. / IV. Generation auf Amurath 1881 Weil ingezogen. Es ist eine glückliche Fügung der Geschichte, dass die polnischen Privatzüchter auf diese Pferde zurückgegriffen haben, denn letztendlich ist Amurath Sahib bzw. sein Vater 35 Amurath II der genetische Flaschenhals, durch den die Bairaktar-Linie gehen mußte, bevor sie wieder zu Weltruhm aufblühen konnte.

Eine selten gesehene Aufnahme von Amurath Sahib als junger Hengst. – A rare photograph of Amurath Sahib as a young stallion.
photo: Archiv A. Mikulska

Auf der Rennbahn

Im Alter von drei Jahren schickte seine Züchterin Amurath Sahib auf die Rennbahn. Am Ende der Saison lag er an 10. Stelle von 40 Pferden, die 1935 auf der Rennbahn liefen (nach Gewinnsumme). Zu richtiger Form lief er 4-jährig auf, als er unter anderen auch den „Preis des Landwirtschaftsministers“ in Lwów über 3200 m gewann, was ihn auf Platz 3 der gewinnreichsten arabischen Pferde 1936 brachte. Als Sieger dieses Rennens wurde er vom Staat aufgekauft und erst ins Hengstdepot Boguslawice und 1943 nach Janow Podlaski überstellt. Hier lernte ihn Andrzej Krzysztalowicz kennen, der sich wie folgt an ihn erinnerte: „Amurath Sahib war ein relativ großer Hengst mit mehr Kaliber als Witraz und wesentlich mehr als Wielki Szlem. Er hatte einen guten Rahmen, einen langen Hals und einen nicht allzu edlen Kopf, aber mit ausdrucksvollen Augen, guten Ganaschen und einem geraden Profil. Seine Beine waren nicht allzu trocken, mit Kötenbehang, aber mit starken Knochen und korrekter Stellung. Als ein Pferd mit guten, aber nicht außergewöhnlichen Bewegungen ging er sehr gut unter dem Sattel, allerdings hatte er Gurtenzwang. Aufgrund seiner Größe wurde er auch in der Partbredzucht eingesetzt und sogar die Deutschen ritten ihn gerne. Er war recht gut in Hindernisrennen, wie der St. Hubertus-Jagd.“
Ignacy Jawarowski, Direktor des Gestüts Michalow, erinnerte sich an Amurath Sahib wie folgt: „Amurath Sahib war ein Schimmel mit einem trockenen, ausdrucksvollen, mittelgroßen Kopf, langem Hals und einer perfekten Oberlinie und waagerechten Kruppe, die er oft an seine Nachkommen weitergab. Er hatte ein korrektes Fundament, maskulinen Ausdruck und gute Bewegungen, wenngleich etwas schmal in der Brust. Seine Fohlen erbten seinen Rahmen, aber manchmal fehlte ihnen der Typ und die Trockenheit, und sie waren etwas zu lang in der Lende. Nichtsdestotrotz waren seine Töchter außergewöhnlich gute Zuchtstuten.
Dr. Ekkehard Frielinghaus, der während der deutschen Besatzung in Janow Podlaski als Tierarzt arbeitete, sagte über Amurath Sahib: „Nach Ansicht vieler Experten war es sehr unwahrscheinlich, dass Amurath Sahib ein führender Beschäler in einem polnischen Staatsgestüt werden sollte, und zwar aus drei Gründen: Er war in einem Privatgestüt geboren worden, er hatte ein „nicht-polnisches“ Pedigree, und er repräsentierte den Saklawi-Typ, wohingegen in Polen der Kuhailan-Typ bevorzugt wurde. Nichtsdestotrotz entschied Gustav Rau, der die Weiler Blutlinien sehr gut kannte, ihn versuchsweise in Janow Podlaski einzusetzen. Amurath Sahib hatte viele Vorzüge in Hinsicht auf Exterieur, Bewegungen, gutes Temperament und Ausdauer. Als er 1943 nach Janow kam, war ich begeistert, als ich ihn das erste Mal ritt – er war einfach das geborene Reitpferd!

in seltenes Portrait von Amurath Sahib, das sein gerades Profil mit kurzen Ohren, starken Ganaschen und großen Nüstern zeigt. Das Auge ist eher klein.
A rare portrait of Amurath Sahib, showing his straight profile, his small ears, the strong jaw and large nostrils. The eye is rather small.
photo: Archiv A. Mikulska


1939 wurde Hans Fellgiebel von Gustav Rau, der nun Oberstintendant und Beauftragter für Pferdezucht und Gestütswesen in den besetzten polnischen Gebieten war, nach Janow Podlaski berufen, wo er ab 1940 die Leitung übernahm. Ankunft und Wirken von Amurath Sahib fiel damit in seine Dienstzeit und so soll Hans Fellgiebel ausführlich zu Wort kommen (aus seinem maschinenschriftlichen Manuskript „Das polnische Araber-Hauptgestüt Janow Podlaski 1919-1946“): „1943 erhielt das Gestüt die beiden Hengste Amurath Sahib ox und Kastor (Ar.Hb1.) als Hauptbeschäler zugewiesen. Der Jahrgang 1944 war zahlen- sowie qualitätsmässig der beste. Diese Verbesserung der Qualität ist vor allem dem hervorragenden Vererber Amurath Sahib zu verdanken: Amurath Sahib war ein verhältnismässig grosser Hengst mit langen Linien, dem es etwas an Tiefe mangelte. Trotzdem waren alle seine Fohlen tief genug. Er hatte eine vorbildliche Oberlinie, auffällig an ihm war sein fehlerfreies Fundament mit besonders gutem Sprunggelenk, und seine schwebenden, raumgreifenden, korrekten Bewegungen. Der edle, kleine Kopf wurde von einem schön geformten, mächtig langen Hals getragen. Das ganze Pferd war von großer Schönheit und Harmonie. Was in dem Hengst an Erbkraft steckte, gehört zu den Einmaligkeiten. Ich möchte ihn als den ‘Dampfroß der Araberzucht’ bezeichnen. Er war ein Allesverbesserer. Seine Fohlen hätte man in der Herde auch mühelos herausgekannt ohne ihre weissen Stiefel und breiten Blessen. Sie hatten alle die herrlichen Linien und die erstklassigen Beine ihres Vaters geerbt. Auch seinen wunderbaren Hals und Aufsatz, sowie die gute Schulter hatte er ihnen durchweg mitgegeben. In den meisten Fällen hatten sie auch seine gute Oberlinie und waren durchweg tiefer als er selbst. Sie zeigten viel Rippenwölbung, guten Schluß und beste Proportionen. Amurath Sahibs Fohlen hatten alle einen typischen Siglavi-Kopf mit gerader Stirn und grossen Nüstern. Amurath Sahib war der Universal-Hauptbeschäler, der zuständig für alle Abteilungen war. Auch die schlechteste Stute gab mit ihm immer noch ein brauchbares Fohlen. Brachten Stuten mit anderen Hengsten kein vernünftiges Produkt, dann gingen sie zu Amurath Sahib und das Fohlen war gut.
Besonders bei den Jugoslawenstuten erzielte man mit ihm beste Erfolge. Seine Fohlen von Kaduna, En Nasira IX, Marzouk II, Kadina XX, Lava und Hamdani IX gehörten zu den besten. Zwei erstklassige Stutfohlen brachte auch Laleczka Ewuni. Eine entzückende, hochedle Schimmelstute brachte auch die rein gezogene Araberhalbblutstute Izyda. Leider hatte dieses Fohlen anfangs starken Muskelschwund in der Hinterhand. Ein Klassepferd versprach die Tochter der arabischen Halbblutstute Stateczna zu werden. Das war das erste gute Fohlen dieser hervorragenden Stute, die mit Efendi nur schlechte Produkte gab. Die angloarabische Halbblüterin Imatra brachte 2 sehr starke, großrahmige Hengste und 1 Stutfohlen, das leider an Lähme einging. Der ältere namens Edelmarder war stark und schwer und gehörte zu den besten seines Jahrganges. Der andere, der ein Jahr jüngere Felsztyn, zeigte noch bessere Qualität als sein Bruder. Ein Hengstfohlen mit Hauptbeschälerqualität war der 1946 geborene Wilgasohn. Ein noch besseres Hengstfohlen brachte im selben Jahr die angloarabische Halbblüterin Calabria (Proch xx a.d. Igraszka von 428 Amurath), die schon wegen Typlosigkeit ausgemustert werden sollte. Ihr Fuchshengst von Amurath Sahib war das weitaus beste Fohlen des Jahrganges 1946. An Wucht, Knochenstärke, Rahmen, Korrektheit, Adel und Ausdruck kaum zu übertreffen. Sogar die schlechte, eckige, unharmonische, ausdruckslose Stolnik-Tochter Christine (a.d. Wladczyni) brachte ein erstklassiges Amurath Sahib-Fohlen mit viel Ausdruck und beachtlicher Knochenstärke, das ein sehr guter Landbeschäler zu werden versprach. Die kleine unschöne Bajeczka hinterliess eine hochedle, bildschöne Stute namens Ekbatana, die, obwohl Halbblüterin, ganz im Typ des edelsten Vollblutarabers stand. Sehr gute Erfolge erzielte man bei der Paarung von Efendi-Töchtern mit Amurath Sahib.
1946 brachten Circe, Cartagena, Caluga, Cremona tadellose Fohlen von ihm. Das beste von diesen war die Schimmelstute von Circe, bei der sich die gewaltige Tiefe und Breite Efendis mit dem Rahmen und der Eleganz Amurath Sahibs zu einem harmonischen Ganzen vereinigte. Die ersten Erfolge in der angloarabischen Vollblutzucht wurden erst durch Amurath Sahib herbeigeführt. Die weitaus besten Fohlen von ihm brachte Ugmuza x. Ihr Sohn Filar x war bereits einjährig zum späteren Hauptbeschäler ausersehen. Er stellte die beste Vereinigung arabischen und englischen Blutes dar, die ich bisher gesehen habe. Wenn alle angloarabischen Vollblüter so wären wie dieser Schimmel, dann würde ihre Zucht Berechtigung haben. Filar x hatte von jeder Seite wirklich nur das Gute geerbt. Er war ein Musterbeispiel für Korrektheit, Trockenheit, Rahmen, Linie, Harmonie, Knochenstärke, Adel und Ausdruck. Seine rechte Schwester Galeria x war ebenfalls sehr gut, jedoch nicht ganz so harmonisch wie er. Auch Pogon x und Beguinet brachten sehr gute Fohlen von ihm. In der Vollblutaraberzucht gab man trotz der drei guten Amurath-Sahib-Töchter Balalaika, Lala und Amneris doch Witraz den Vorzug. Dieser war wohl schwerer anzupaaren, gab dafür aber Pferde im reinen Wüstentyp, was bei den Amurath Sahib-Kindern nicht immer der Fall war. Sie waren bereits mehr Kulturaraber. Trotzdem brachten Wilga und Pieszczota sehr gute Fohlen von ihm.

Amurath Sahib (zweiter von rechts) beim Ausritt in Nettelau, wohin die Janower Pferde während des Zweiten Weltkriegs evakuiert wurden.
Amurath Sahib (second from right) hacking out in Nettelau, where the Janow horses were evacuated during the Second World War.
photo: Archiv T. Andrzejewskiego

Der Stutenmacher

Wie es bereits bei Fellgiebel anklingt, war Amurath Sahib – wie viele Hengste aus der Bairaktar-Linie – ein „Stutenmacher“. Seine besten Produkte waren Lala, Amneris und Balalajka, die in den Jahren seiner Landbeschälerzeit in Privatgestüten geboren wurden. Insbesondere Balalajka setzte sich mit Bandola und Bask ein Denkmal. Dann Arwila, Adis Abeba, Darda, Daribba, Estokada, Gwadiana und Epigona aus seiner Hauptbeschälerzeit in Janow Podlaski und später in Klemensow. Hier ist insbesondere Estokada zu nennen, die die Begründerin der berühmten E-Linie im Gestüt Michalow wurde, welche Pferde wie Emigracja und Emandoria hervorbrachte. Und dann war da noch das Stutfohlen aus der Blaga [ex 211 Kuhaylan Zaid], das in utero nach Ungarn exportiert wurde, als die ehemals Babolnaer Stute nach dem Krieg 1952 wieder an Ungarn zurückgegeben wurde. Dieses Stutfohlen wurde als 25 Amurath-Sahib bekannt, und es ist eine Kapriole der Geschichte, dass die letzte „asile“ Stute aus der alten Bábolnaer Zucht ausgerechnet aus Polen kam.


Unter Amurath Sahibs Söhnen sind in erster Linie Gwarny und Arax zu nennen, die diese Linie in die Zukunft führten, der eine – Gwarny – in Polen, der andere – Arax – in Russland. Gwarny war derjenige, der seinem Vater am nächsten kam und ihm am ähnlichsten sah, während Arax wohl eher nach seiner mütterlichen Linie geriet. Direktor Andrzej Krzysztalowicz erinnerte sich an Gwarny als „sehr korrekt gebaut, mit besonders guten, trockenen Beinen, obwohl sie etwas Kötenbehang hatten. Er hatte einen langen Hals, einen etwas schweren Kopf, der nicht sehr vorteilhaft im Übergang zum Hals angesetzt ist. Seine Bewegungen sind korrekt, aber etwas durchschnittlich.
Arax hingegen war von brauner Farbe und stand im Kuhaylan-Typ, beides nicht typisch für die Bairaktar-Linie, auch wenn „die drei Tajars“ in Weil aus dieser Linie ebenfalls die braune Farbe hatten. Arax wurde spärlich in Polen zur Zucht eingesetzt und 1958 nach Russland verkauft. Dort wurde er mehr geschätzt und gründete seine eigene Dynastie mit Nabeg als dem wichtigsten Vertreter. Dieser wiederum brachte zwei Söhne, Tallin und Menes, wobei Tallin die Leistungslinie verkörperte und 1984 zurück nach Polen verkauft wurde. Dies ermöglichte Pferde wie Wojslaw und Druid, Emanor, Werbum und Sabat, allesamt Pferde, die sich auf der Rennbahn bewährten. Die Menes-Nachkommen hingegen machten sich einen Namen im Schauring, man denke nur an Balaton.
Wie auch der Trakehnerhengst Dampfroß aus der Privatzucht kam und die Staatszucht maßgeblich beeinflußte, so gelang dies auch Amurath Sahib in der polnischen Araberzucht, wo er sich insbesondere als Muttervater einen Namen gemacht hat. Nur schade, dass es für solche Hengste naturgemäß schwierig ist, eine (Hengst-)Linie zu erhalten. Aber die Linie hing bereits bei Amurath Sahib und seinem Vater 35 Amurath II an einem seidenen Faden, und so bleibt zu hoffen, dass sein Erbe auch in männlicher Linie für die Zukunft erhalten bleibt.
Gudrun Waiditschka