Feb 23 2017
Prof. Fritz Koenig gestorben
Araberfreunden ist Prof. Fritz Koenig aber in erster Linie durch den von ihm gezüchteten Hengst Nahbay (Jamil / Nika) bekannt, der 1993 Weltchampion wurde. Aber die Verbundenheit mit dem Pferd und dem Araber im Besonderen, geht viel tiefer. Bereits 1955 besuchte er das ägyptische Staatsgestüt El Zahraa, dennoch waren es anfangs Pferde aus teils alt-deutschen Blutlinien, wie Kyster, Sambesi und Nuri Schalan, dann eher russisch geprägte Pferde, die auf seinem Gestüt einzogen; erinnert sei an Nika, Nevolnitza und Metelica aus Tersk. Er war den Pferden zeitlebens verbunden, und über viele Jahre gerngesehener Ehrengast am Tag der Offenen Tür bei Sax Arabians.
Aber außerhalb der Arabergemeinde ist Prof. Fritz Koenig als hochkarätiger, international anerkannter Künstler bekannt. Er studierte von 1946 bis 1952 an der Kunstakademie München Bildhauerei, 1964 wurde er als Professor für Plastisches Gestalten an die Technische Hochschule München berufen, wo er bis 1992 an der Ausbildung der Architekten mitwirkte. Er widmete weite Bereiche seines Schaffens dem Pferd. So waren Mischwesen aus Ross und Reiter ein Thema; Kentauren oder auch Rossmenschen genannt, entstanden mit wenigen unnachahmlichen Kreidestrichen auf schwarzem Papier. Auch Mischwesen aus Wagenlenkern und Rössern entstanden unter seinen Händen, nicht nur auf dem Papier auch als Bronzestatuen. International bekannt wurde er duch die zwischen 1967 bis 1971 entstandene „Große Kugelkaryatide“, die auf dem Plaza am New Yorker World Trade Center aufgestellt wurde. Als 2001 die World Trade Towers durch einen Terroranschlag in Schutt und Asche gelegt wurden, überstand die goldene Kugel nur leicht beschädigt den Einsturz der Türme. Am 11. März 2002 wurde die Skulptur als Mahnmal im New Yorker Battery Park aufgestellt. “Es war mal eine Skulptur, nun ist es ein Denkmal”, sagte Koenig damals.
-gw-