Genug ist genug – die SZAP hat einen neuen Vorstand

Schweizer KreuzNach monatelangen Querelen innerhalb des Vorstands der Schweizer Zuchtgenossenschaft für Arabische Pferde (SZAP) wurde nun, mit Ausnahme der Präsidentin, der gesamte Vorstand ausgewechselt. Mit überwältigender Mehrheit wurde die vor einem Jahr gewählte Präsidentin Renata Schibler im Amt bestätigt, während die Vorstandsmitglieder Hans-Jürgen Gottet und Regina Schärer mit ebensolcher Mehrheit abgewählt wurden; Christina Schläpfer kam einer möglichen Abwahl durch Rücktritt zuvor.
Vorausgegangen war eine beispiellos vergiftete Atmosphäre innerhalb des Vorstands in den letzten 10 Monaten, während derer zwei (von sechs) Mitgliedern zurücktraten und die Präsidentin Renata Schibler kaltgestellt wurde. So wurde beispielsweise ihr Eintrag im Handelsregister nicht veranlasst, womit die Präsidentin über weite Bereiche handlungsunfähig gehalten wurde. Die Situation bedurfte dringender Klärung, deshalb forderten im August letzten Jahres rund 30% der Mitglieder eine ausserordentliche Generalversammlung. Deren Einberufung wurde von den drei Vorstandsmitgliedern Schläpfer, Gottet und Schärer hinausgezögert, so dass ein SZAP-Mitglied das Verlangen schliesslich einklagte. Da die Mühlen der Justiz auch ihre Zeit brauchten, war es Mitte Dezember, bis der richterliche Bescheid vorlag, dass spätestens bis zum 28.2.2018 die a.o.GV durchgeführt werden müsse.
Der Termin wurde daraufhin auf den 24. Februar festgelegt, aber in einer weiteren Verkennung des Wählerwillens, beschloss der “Rest-Vorstand”, die a. o. GV mit der ordentlichen GV zusammenzulegen, und beide Veranstaltungen an einem Nachmittag durchzuziehen. Und als ob das nicht genug wäre, sollte die ordentliche GV (mit ca. 22 Tagesordnungspunkten incl. zahlreicher Satzungsänderungen) vor der ausserordentlichen (mit Abwahl und Neuwahl des Vorstands) stattfinden.
Es waren 98 Mitglieder bzw. deren Stimmvertetungen anwesend, das sind rund 38% aller SZAP-Mitglieder, was ein deutliches Zeichen dafür war, dass die Mitglieder, der Souverän, die verfahrene Situation wieder in den Griff bekommen wollten. Erster Schritt hierzu war die Wahl des Tagespräsidenten, zu der sich Brigitte von Rechenberg ohne Gegenkandidat zur Verfügung stellte.
Als weiteres wurde dem Antrag stattgegeben, die a.o. GV vorzuziehen, und vor der ordentlichen GV abzuhalten – so wie es auch ursprünglich dem Wunsch der Antragsteller für die a.o. GV entsprach. Im Zuge der Diskussion zu diesem Punkt ergab sich ein Schlagabtausch zwischen dem “Rest-Vorstand” und diversen Mitgliedern an dessen Ende Christina Schläpfer den Rücktritt einreichte.
Nach erneuter Feststellung der anwesenden Stimmen, erfolgte die Abwahl von Hans-Jürgen Gottet und Regina Schärer mit überwältigender Mehrheit von 76 bzw. 78 zu 13 bzw. 11 Stimmen (bei jeweils zwei Enthaltungen). Renata Schibler hingegen wurde mit ähnlich deutlicher Mehrheit als Präsidentin bestätigt.
Für die Wahl in den neuen Vorstand stellten sich sechs sehr gute und unverbrauchte Kandidaten zu Verfügung, die alle das Vertrauen der Mitgliedschaft erhielten. In der Reihenfolge der Stimmen sind dies: Dr. Thomas Stohler, Natalie Joerin, Prof. Brigitte von Rechenberg, Genevieve Güggi, Sandra Bürki und Katherine Henrici.
Damit war die ausserordentliche GV beendet, und die ordentliche GV wurde fortgesetzt. Diese Fortsetzung bestand jedoch lediglich in der Feststellung, dass der neue Vorstand sich erst einen Überblick über die Situation der SZAP, nicht zuletzt deren Finanzen, verschaffen müsse und es wurde daher vorgeschlagen, in ca. drei Monaten eine GV abzuhalten, in der die verschobenen Punkte abgearbeitet werden.
Damit fand die mit Spannung erwartete Generalversammlung ein glückliches Ende. In Gesprächen mit zahlreichen Mitgliedern wurde deutlich, dass diese nicht zuletzt durch die beispiellose Schmutzkampagne des “Rest-Vorstands” gegen die Präsidentin aufgerüttelt wurden, und zur Generalversammlung kamen, um diesen Neustart mit breitem Rückhalt in der Mitgliedschaft zu ermöglichen.