Mission accomplished

Adnan Azzam ist vor wenigen Tagen in Moskau angekommen. Der Reiter aus Syrien startete im April 2019 in Damaskus, und hat nun nach ca. 6000 km sein Ziel erreicht.

Adnan Azzam und Nayazek in Rostov am Don vor dem Denkmal für Ataman Platov

Adnan Azzam ist ein franco-syrischer Autor, der bereits von 1982 bis 1986 Jahren einen Ritt “um die Welt” unternahm. Er ritt damals von Damaskus nach Paris über die Türkei, Griechenland und Italien, setzte dann nach Amerika über und durchquerte die Vereinigten Staaten von West nach Ost bis Süd, kam zurück nach Nordafrika, von wo er über Mekka und Jordanien zurück nach Syrien ritt. Dieses Mal also ging es von Damaskus über Jordanien, den Irak, Iran, Azerbajdschan und Dagestan nach Russland. Aber es ist nicht einfach nur ein Wanderritt, er hat eine Botschaft, die er den Menschen, die ihm auf seiner Reise begegnen, überbringt. Er will den Dialog der Kulturen fördern und die Freundschaft, die diese Völker entlang seiner Reiseroute verbindet, vertiefen.

Die Reise von Adnan Azzam mit seinen beiden Stuten Amany und Nayazek begann am 29. April in Damaskus. Von hier aus ritt er Richtung Süden, zur jordanischen Grenze, wo er 4 Wochen auf die Einreisegenehmigung warten mußte. Über den Umweg Jordanien erreichte er am 24. Juni Bagdad. Nach 33 Tagen und 987 km in der irakischen Wüste erreichte er am 10. Juli die irakisch-iranische Grenze und ritt am 7. August in der Hauptstadt Teheran ein. Von hier aus ging es weiter Richtung Azerbajdschan, aber kurz vor der Grenze passierte ein furchtbares Unglück – ein Verkehrsunfall, bei dem die jüngeren der beiden Stuten, Amany, ums Leben kommt. Adnan und Nayazek blieben unverletzt und setzten die Reise trotz dieses Rückschlags fort. Am 25. August erreichten sie die Grenze. Ein weiterer Zwangsaufenthalt hielt ihn bis zum 20. September fest, bis er die nötigen Visa für Azerbajdschan und Russland erhalten hatte. In einem Monat durchquerte er Azerbajdschan und stand am 19. Oktober an der Grenze zu Russland. Von hier aus ging es durch Dagestan nach Tschetschenien, wo er am 5. November in Grosny eintraf. Zwischenzeitlich hatte es zu schneien begonnen. Dessen ungeachtet, setzte er seinen Weg fort, kam am 14. November nach Pjatigorsk, wo er auch das bekannte Gestüt Tersk besuchte. Von hier aus ging es weiter über Rostov am Don und Woronesch nach Moskau – Mission erfüllt.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow übermittelte dem Reisenden eine Dankesbotschaft, in der er sagte: “Es ist mir eine große Freude, Ihnen zu Ihrem glücklichen Ende auf Ihrer schwierigen Reise zu gratulieren. Ich glaube, sie haben ihre noble Mission vollkommen erfüllt, indem sie den aufrichtigen Dank an die russische Bevölkerung überbracht haben, für das was Russland dem syrischen Volk in seinem Kampf gegen den internationalen Terrorismus, für Freiheit und nationale Einheit, für sein Recht zur Selbstbestimmung und zum Aufbau eines friedlichen und würdevollen Lebens geleistet hat.”

In der Stadt Tula, etwa 200 km südlich von Moskau, wurde die Nayazek bei der Polizei untergebracht, wo sie gleich zahlreiche Bewunderer und Freunde fand. Nayazek Sham (Mua’l-lah / Nehad) ist eine 2005 geborene Stute aus original-syrischen Linien. Sie ist eine Seglawieh Jedranieh, ihr Vater ein Kuhailan Haifi und wurde im syrischen Staatsgestüt gezüchtet, das dem Landwirtschaftsministerium untersteht.
-gw-