Körung in Zeiten der Pandemie

Eine Hengstkörung in Zeiten der Pandemie? Geht das überhaupt? Doch, das geht – man muss nur entsprechende Anpassungen vornehmen. Der ZSAA hat es mit seiner verspäteten, aber erfolgreichen Körung Ende Juni in Alsfeld vorgemacht. Betty Finke stellt die neuen Hengste vor.

Bereits zum ursprünglichen Termin Ende März waren Anpassungen des Körungsablaufs in Hinblick auf die Corona-Pandemie vorgesehen, doch damals gaben die Behörden den Start noch nicht frei. Drei Monate später klappte es dann und die „neue“ Körung konnte an den Start gehen: ohne Zuschauer, beschränkt auf zwei Tage und mit geändertem Ablauf. Von den 17 Hengsten erschienen 10 am ersten Tag und sieben am zweiten Tag, mit jeweils zwei Betreuern pro Hengst. Statt auf drei Tage verteilt, durchlief jeder Hengst nun alle Stadien der Körung unmittelbar nacheinander: Messen, Hartplatzmusterung, Freilauf, Freispringen, letzte Musterung an der Hand, Körurteil und Besprechung. Anschließend konnte er nach Hause fahren.

Durch den großzügig bemessenen Zeitplan – pro Hengst waren 40-50 Minuten eingeplant – kam zu keiner Zeit Hektik auf und die Körkommission, stilvoll mit Mund-Nasen-Schutz mit ZSAA-Logo ausgestattet, hatte genügend Zeit, jeden Hengst angemessen unter die Lupe zu nehmen. Dieser neue Ablauf kam so gut an, dass sogar darüber gesprochen wurde, ihn in Zukunft beizubehalten.

Der Jahrgang selbst konnte sich sehen lassen: Von den 17 Kandidaten erhielten 14 Hengste ein positives Körurteil, vier wurden prämiert. Es waren ein Vollblutaraber, vier Shagya-Araber, zwei Englische Vollblüter, zwei Partbred-Spezial-Hengste der Rasse Deutsches Reitpony und fünf Hengste der Abteilung Deutsches Edelblutpferd. Drei weitere Partbred-Hengste wurden nicht gekört.

Die nachfolgenden Angaben zu den einzelnen Hengsten basieren auf den Körprotokollen und der abschließenden Kommentierung durch Bruno Six.

VOLLBLUTARABER

Djendelman (Djendel / Bye Venus) *2015
Mit 8.4 hatte der einzige Vollblutaraber des Körlots nicht nur die höchste Gesamtnote dieser Körung, sondern eine der höchsten Noten in der Geschichte der ZSAA-Körung. Trotz des französischen Vaters haben sich die russischen Blutlinien der Mutter voll durchgesetzt, und mancher, der schon länger dabei war, fühlte sich bei seinem Auftritt an den unvergessenen Kosmonaut ox erinnert.  „An diesem Hengst stimmt alles“, schwärmte Körsprecher Bruno Six. „Eine gepflegte Erscheinung, wach, aufmerksam, dabei absolut cool, eine Persönlichkeit von Scheitel bis Huf.

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