Araber-Turnier im hohen Norden

In insgesamt fünf Dressur- und sieben Springprüfungen der Klassen E bis L gingen vom 24. bis 25. Juli 30 Paare mit ihren arabischen Pferden in Aukrug (Schleswig-Holstein) an den Start. Teilnahmeberechtigt waren Shagya-Araber (ShA), Vollblutaraber (ox), Araber, Anglo-Araber (AA) und Arabisch Partbred mit mindestens 12,5% arabischem Blutanteil. Mit 77 Starts ist der Verein zur Förderung des Shagya-Arabers im Klassischen Turniersport e. V. (FSAT) und der Ausrichter, der Reitverein Aukrug, gerade aufgrund der kurzen Vorlaufzeit und unter Corona-Bedingungen mehr als zufrieden und zieht eine positive Bilanz des ersten gemeinsamen Turniers für „Arabische Sportpferde im Norden“. Aufgrund der vielen guten Rückmeldungen der Teilnehmer soll das Prüfungsangebot im kommenden Jahr erweitert werden.

Insgesamt neun Shagya-Araber von acht verschiedenen Züchtern gingen an den Start, und sechs von ihnen konnten in Aukrug ihre erste Saison-Platzierung in LPO- und WBO-Prüfungen verbuchen. Und das obwohl in diesem Jahr einige bewährte Paare leider nicht teilnehmen konnten. Erfolgreichster Shagya-Araber war Bahrain von Ludwigsburg, mit der FSAT Vorsitzenden Ina Charlotte Seehrich im Sattel. Mit einem 1. Platz im Stilspringen Kl. A*, einem 2. Platz in der Springprüfung Kl. A* und im Stil A**, sowie jeweils einem 4. Platz in den Springprüfungen Kl. A** und L stellte der Hengst aus der Zucht von Kurt-Jürgen Carl seine Klasse unter Beweis, und wurde dafür mit dem “ISG-Ehrenpreis – bester ShA-Wallach/Hengst Aukrug 2021” der Internationalen Shagya-Araber Gesellschaft ausgezeichnet. Mit diesen Erfolgen war der beim VZAP eingetragene Bahrain gleichzeitig bestes arabisches Pferd des Turniers, und damit Gewinner des „Paltra-Ehrenpreis – bestes arabisches Sportpferd“ der Familie Paltra. In dieser Wertung wurde es besonders spannend, denn vor dem abschließenden Springen für Baharain von Ludwigsburg in der Klasse L lag der in der Dressur startende Vollblutaraber Epifan ox mit seinem Reiter Aleksandar Danšin noch einen Punkt vor seinem Konkurrenten.

Nach einer zweijährigen Fohlenpause meldete sich auch die 16-jährige Stute Roxana erfolgreich zurück. Sie siegte mit Ina Charlotte Seehrich und Douglas-William-Otto Wurms im Springen A** und im Springwettbewerb, und konnte im Springen A* den 6. Platz belegen. Als zweitbester Shagya-Araber des Turniers und beste Shagya-Araber Stute sicherte sie sich hiermit den vom Zuchtverband für Sportpferde arabischer Abstammung e.V. vergebenen “ZSAA-Ehrenpreis – beste ShA-Stute Aukrug 2021”.

Neben den Shagya-Arabern waren 5 Vollblutaraber, 5 Anglo-Araber, und bei den Arabisch Partbred drei Arabisch Partbred Typ Deutsches Reitpferd (jetzt Deutsches Edelblutpferd), zwei Arabisch Partbred Typ Spezialpferd, zwei Deutsche Reitponys und jeweils ein Trakehner, Deutsches Sportpferd, Deutsches Pferd und Niederländisches Pony mit arabischem Blutanteil am Start.

Von den fünf Vollblutaraber kamen gleich drei aus Dänemark. Während die Stute Equna Asil mit Katrine Vraa Andersen den Dressur Wettbewerb für sich entscheiden konnte, ging Mayah Bell nicht nur in den Dressuren der Klasse E erfolgreich an den Start, sondern zeigte ihre Vielseitigkeit, in dem sie in beiden Springen der Klasse E den 2. Platz belegte. Das eigens angereiste dänische Fanlager konnten sich dann auch noch über den 4. Platz von Thee Fifth Element und Alma Traasdahl freuen. Bester Vollblutaraber mit jeweils einem 3. Platz in der Dressur A** und der Dressur der Klasse L war der ebenfalls beim VZAP eingetragene Hengst Epifan ox von Psytadel ox.

In der Gruppe der Arabisch Partbred waren die Pferde aus der Zucht von Meike Heisig sehr erfolgreich unterwegs. Der Hengst Seven Seas of Love und seine Töchter Vaany HWK und Veyja HWK sicherten sich zahlreiche Platzierungen. Mit Seven Seas of Love und Veyja HWK gewann ihre Reiterin Pauline Hartmann zudem den vom Verein zur Förderung des Shagya-Arabers im klassischen Turniersport vergebenen „Jungendförderpreis des FSAT e.V. – bester Teilnehmer/beste Teilnehmerin U18“. Der Trakehner Bergprinz von Bazar konnte die Springprüfungen der Klassen A** und L für sich entscheiden.

Aus Sicht des FSAT war das erste „Vor-Ort-Turnier“ nach zwei Corona bedingten Online-Turnieren, auch dank der Unterstützung der beiden deutschen Araber Zuchtverbände und zahlreicher Sponsoren, ein voller Erfolg. Nachdem viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf jeden Fall auch 2022 wieder mit dabei sein wollen, soll im kommenden Jahr das Prüfungsangebot deutlich erweitert werden. Damit sich das Turnier gerade für alle mit einer weiteren Anreise lohnt, werden die Dressuren voraussichtlich ebenfalls an zwei Tagen stattfinden, und um Prüfungen der Klasse M und eine Reitpferdeprüfung ergänzt. Auch eine Erweiterung der Teilnahmeberechtigung für Reiterinnen und Reiter aus dem benachbarten Ausland ist in der Planung. Dabei hoffen die Teilnehmer und der Vorstand des FSAT, dass 2022 nicht nur das Turnier „Arabische Sportpferde im Norden“ wieder stattfindet, sondern auch die beiden Turniere „Arabische Pferde in Westfalen“ und das ANC-Turnier in Aachen, zwei Turniere die von den Araber-Reitern und -Reiterinnen 2020/2021 schmerzlich vermisst wurden.

Alle Ergebnisse des Turniers sind über die Internetseiten des Vereins unter https://www.turniersport-shagyaaraber.de/das-turnier/ abrufbar.