Über die Regenbogenbrücke – Sarid

Kurz vor seinem 29. Geburtstag mußte der Vollblutaraberhengst Sarid (Sawlagan / Shahbanu) von seinen altersbedingten Leiden erlöst werden.
Geboren wurde Sarid 1989 im Gestüt Arco-Araber der Gräfin Maria Theresia von und zu Arco-Zinneberg – eine Enkelin des letzten bayrischen Königs Ludwig III. – in Moos bei Deggendorf. Dreijährig wurde er zur Körung beim VZAP in Vechta vorgestellt und wurde auf Anhieb Körungssieger. Auch seine reiterliche Ausbildung begann jetzt und er gewann dreijährig seine erste Materialprüfung. Mit vier Jahren absolvierte er seine HLP (100-Tage-Test) in Medingen mit einem 7. Platz als einziger Araber in einem Warmblutfeld. Seine Begabung lag eindeutig in der Dressur, und hier wurde er die kommenden Jahre kontinuierlich weiter ausgebiildet. Mit sechs und sieben Jahren holte er sich Siege und Platzierungen in Dressurpferde- und Dressurprüfungen der Kl. L und M, später auch Platzierungen in Dressurprüfungen der Kl. M und S, einschließlich Prix St. George und Intermediare – immer in rasseoffenen Wettbewerben.
Für die Araberliebhaber trat er dann wieder bei den Europa-Meisterschaften für Sport-Araber 2003 und 2004 in Stadl Paura in Erscheinung, wo er unter Alfons Friedberger 2003 Vize-Europameister in der Dressur wurde, ein Jahr später setzte er diesem Erfolg unter seiner Ausbilderin Cornelia Schreiber noch die Krone auf und wurde Europameister.

Sarid - Europameister in der Dressur unter seiner Ausbilderin Cornelia Schreiber

Sarid – Europameister in der Dressur unter seiner Ausbilderin Cornelia Schreiber


Sein züchterischer Einsatz war leider seiner sportlichen Leistung nicht angemessen – beim VZAP sind nur knapp über 20 Fohlen von ihm registriert. Doch trotz der geringen Anzahl, sind darunter einige erfolgreiche Nachkommen, wie beispielsweise Salomon (ShA) a.d. Bellezza, Körungssieger des VZAP in Aachen 2005, und Sieger der HLP in Kreuth im Folgejahr; heute Deckhengst im Besitz von Andrea Friebe in der Nähe von Dresden. Sein ältester Sohn, Doratus (a.d. Dulcinea) gewann das Kurpfalz Rennen in Mannheim, züchterisch fand er keinen Einsatz.
Sarid war auch von verschiedenen Warmblutzuchtverbänden für die Zucht anerkannt, und so gibt es auch aus Warmblutstuten einige Nachkommen, die im Spring- und Vielseitigkeitssport erfolgreich sind bzw. waren.
Sarid blieb nach dem Tod der Gräfin im Jahr 2003 im Besitz der gräflichen Familie. Seinen Lebensabend verbrachte er die letzten Jahre mit einem Pony-Wallach auf den Weiden in Moos.
Walter Kampmann / -gw-