Pride-of-Poland-Auktion 2022 – Update!

Die diesjährige Polish Prestige Auktion in Janow Podlaski hat offiziell mit einer Gesamtsumme von 1,56 Mio Euro abgeschlossen. Bei 14 von 21 verkauften Pferden ergibt dies einen Durchschnittspreis von 114.000 €. Das hohe Auktionsergebnis geht vor allem auf das Konto eines Bieters aus Frankreich.
Shirley Watts hat sich den Junghengst Czaro (Poganin / Cedora) *2019 für 30.000 € gesichert, während Helen Henneken-van Nes den Kwestura-Sohn Kabsztad (von Poganin) *2006 für 75.000 € gekauft hat, den sie schon zuvor zur Pacht in Belgien stehen hatte.
Schon während der Auktion hatten einige Insider Bedenken, was den „Bieter aus Frankreich“ anbetraf. Es stellte sich heraus, dass es sich um Thierry Barbier handelte, der in der Szene einen zweifelhaften Ruf hat. Er trieb den Preis für Egira relativ schnell mit einem Sprung von 16.000 € auf 100.000 € in die Höhe und kaufte die Stute für 115.000 €. Spätenstens als er bei der Auktionierung von Poganinka mit seinem Gebot von 200.000 € den Reserve-Preis erreicht hatte und dann sein eigenes Gebot ohne Gegengebot nochmals um 20.000 € überbot auf 220.000 €, hätte bei den Organisatoren ein Warnlampe angehen müssen. Aber er erhielt auch den Zuschlag für Euzona bei 220.000 € und für Esmeraldia fiel der Hammer bei 400.000 €. Gemäß einem Zeitungsbericht von Piotr Kozlowski in der „Lublin Wyborcza“ bot Barbier am etwas bescheideneren Summer Sale online mit. Er registrierte sich als Zwischenhändler aus Österreich und ersteigerte die Stute Tartina aus Janow für 35.000 €, was seine „Gesamtinvestition“ auf 990.000 € anwachsen läßt.
Die „Pride of Poland“-Auktion fand am Sonntag, dem 14. August, statt. Gemäß dem Auktions-Reglement müssen die Käufer innerhalb von zwei Wochen das Geld auf die Konten der Gestüte einzahlen. Die überwiegende Mehrheit und im Grunde fast alle Kunden hatten dies bis Ende August getan. Einige hatten sogar die Pferde bereits abgeholt.
Während die Organisatoren der diesjährigen Auktion das Ergebnis von 1,59 Mio Euro als großen Erfolg feiern, ist auch vier Wochen nach der Auktion noch kein Geld aus Frankreich für die vier Stuten eingetroffen. Somit müsste das offizielle Auktionsergebnis drastisch nach unten korrigiert werden, denn die Erlöse für die vier Stuten (markiert in rot in unserer Tabelle) betrugen 955.000 € und somit rund 60 % des Gesamterlöses. -gw-